Schwache ResonanzNur acht Bewerber wollen Kölns Fußgängerbeauftragter werden

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Fußgänger Köln

Der neue Beauftragte soll an zentraler Stelle die Planungen der städtischen Verkehrsinfrastruktur aus Sicht der Fußgänger begleiten.

Köln – Die Resonanz auf die extern ausgeschriebene Stelle des ersten Kölner  „Fußverkehrsbeauftragten“ sei nur schwach gewesen, erklärt die Stadt Köln auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. So wie der Fahrradbeauftragte soll der Fußgängerbeauftragte Ansprechpartner für die Bürgerschaft, Initiativen oder Vereine sein, eine städtische Fußgängerstrategie entwickeln und an Verkehrsplanungen mitwirken. Acht Bewerbungen seien eingegangen. Das Verfahren der Vorauswahl laufe noch.

Schlechte Bezahlung im öffentlichen Dienst ein Grund?

Nicht alle Bewerber erfüllten die speziellen Anforderungen dieser in Köln einzigartigen Stelle, erklärte die Stadtverwaltung. Angesprochen wurden nicht nur Ingenieure, sondern auch Geographen, Stadt- und Raumplaner. Der überwiegende Teil der Aufgaben könne nur mit einer entsprechenden Fachexpertise wahrgenommen werden.

Zu diesen Aufgaben gehöre beispielsweise die Entwicklung einer gesamtstädtischen "Fußverkehrsstrategie" und die "Fußverkehrsförderung". Die Stelle ist angebunden im Sachgebiet Nahmobilität innerhalb der Abteilung Verkehrsplanung im Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung.

Mögliche Gründe für die schwache Resonanz sei der Fachkräftemangel im Allgemeinen und die im Vergleich zur Privatwirtschaft ungünstiger Entgeltstruktur im öffentlichen Dienst.

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Bereits 2018 forderte die Bezirksvertretung Innenstadt die Einstellung eines Fußgängerbeauftragten. Städte wie Leipzig, Hamburg oder Wien haben bereits Fußgängerbeauftragte, die sich nicht allein, aber insbesondere um die Belange von Eltern mit Kinderwagen, Senioren mit Rollatoren, Gehandicapte mit Rollstühlen kümmern.

Im Juni 2019 erneuerte Bezirksvertretung Ehrenfeld die Forderung, so auch in diesem Jahr mit einer Anfrage an die Stadt: Ab wann wird der Fußgängerbeauftrage mit seinem Team voraussichtlich die Arbeit aufnehmen können, mit welchen Kompetenzen und Gestaltungsmöglichkeiten? Eva Grose von der Kölner Initiative „Fuss e.V.“ erklärte, die erste Ausschreibung innerhalb der Kölner Stadtverwaltung sei ergebnislos verlaufen.

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