Streit um KlospülungKölner Handwerker zieht sich Knochenbrüche im Gesicht zu

Lesezeit 2 Minuten
GettyImages-1034326938

Anlass der Tat soll eine schlecht reparierte Klospülung gewesen sein.

Köln – Eine angeblich schlecht reparierte Klospülung soll einem Handwerker in Köln zum Verhängnis geworden sein. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft sollen Sohn und Enkel des unzufriedenen Kunden den Installateur in eine Falle gelockt, verprügelt und beraubt haben. Der jüngere Angeklagte ist für die Justiz kein Unbekannter.

Kölner Handwerker mit Teleskopschlagstock traktiert

Für seine Dienstleistung hatte der Installateur 170 Euro verlangt. Der Sohn und der Enkel des älteren Kunden sollen den Preis allerdings als Wucher eingeschätzt und den Handwerker nach Erhalt der Rechnung unter einem Vorwand in ein Sonnenstudio in der Kölner Innenstadt bestellt haben, das die Lebensgefährtin des 47-jährigen Angeklagten betreibt. Die Beschuldigten wollten laut Anklage mit dem Installateur „abrechnen“.

angeklagter_fall_klospülung_köln

Auf den 22-jährigen Angeklagten hatte 2019 ein Polizist geschossen.

Die Angeklagten sollen den Handwerker auf der Toilette eingesperrt und ihn mit einem Teleskopschlagstock und Fäusten traktiert haben. Der Geschädigte erlitt Brüche im Bereich der Augenhöhle. Der 47-Jährige soll dem Mann dann den Autoschlüssel abgenommen, den Standort des Fahrzeugs erfragt und die dort liegende Geldbörse des Verletzten an sich genommen haben.

Rechnungsbetrag aus Portemonnaie genommen

Daraufhin soll der 47-Jährige 200 Euro aus dem Portemonnaie entnommen und 30 Euro wieder zurückgelegt haben, als eine Art Rückabwicklung des Auftrags. Laut Ermittlern sollen die Angeklagten den verletzten Handwerker gezwungen haben, ein entsprechendes Storno-Dokument zu unterschreiben. Man habe ihm mit dem Tode gedroht. 90 Minuten soll sich der Mann in der Gewalt der Angeklagten befunden haben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Fall ist allerdings strittig, der 47-jährige Beschuldigte soll in seiner Vernehmung von einem Streitgeschehen mit gegenseitigen Handgreiflichkeiten berichtet haben. Seinem Sohn, dem 22-jährigen Angeklagten, wird zusätzlich vorgeworfen, noch weitere 600 Euro entwendet zu haben. Dies bestreitet der 22-Jährige. Seine Anwälte Martin Bücher und Arno Dhein kündigten eine Einlassung für den nächsten Prozesstag an.

Dem 22-Jährigen wird außerdem Drogenbesitz vorgeworfen. Derzeit sitzt er bereits eine Haftstrafe ab. Vergangenen September saß der Mann noch als Geschädigter im Gerichtssaal, nachdem ein Polizist 2019 am Sudermanplatz mehrfach auf ihn geschossen hatte. Der Beamte wollte die Flucht des bekannten Straftäters stoppen und hatte sich damit selbst strafbar gemacht. Der Polizist erhielt eine Bewährungsstrafe.

KStA abonnieren