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Kölner Hotelpreise zu Karneval523 Euro für einen Fensterplatz am Rosenmontagszug

Lesezeit 3 Minuten

Das Hyatt-Hotel in Köln-Deutz

Köln – Die fünfte Jahreszeit lässt die Preise für Übernachtungen in Köln deutlich steigen. Wer für das Karnevalswochenende noch ein Hotelzimmer sucht, muss bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen als an anderen Tagen im Jahr. Laut einer Erhebung des Kölner Buchungsportals HRS liegt der durchschnittliche Preis für eine Nacht im Doppelzimmer in diesem Jahr bei 129 Euro. Das sind rund 33 Prozent mehr als im Kölner Jahresdurchschnitt, der bei 97 Euro liegt.

Mehr Kapazitäten

Allerdings mussten die jecken Gäste im vergangenen Jahr zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag noch 141 Euro pro Nacht bezahlen. Ein Grund für die Preisentwicklung könnte nach Einschätzung des Kölner Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga sein, dass etwa mit der Eröffnung des Low-Budget-Hotels Motel One am Mediapark sowie dem Courtyard Marriott an der Dagobertstraße neue, preisgünstige Kapazitäten entstanden sind.

Am teuersten schläft es sich in Köln von Weiberfastnacht auf Freitag, am günstigsten ist die Nacht von Rosenmontag auf Dienstag. Allerdings sind alle Karnevalspreise weit entfernt von dem Niveau, das bei einer der großen Leitmessen wie etwa Möbelmesse oder Anuga aufgerufen wird. „Privatleute, die hier feiern wollen, sind nicht annähernd bereit, so viel zu bezahlen wie Firmen, deren Mitarbeiter auf die Messe müssen“, sagt Christoph Becker vom Dehoga. Angebot und Nachfrage bestimmten eben auch hier den Preis. Vergleicht man die Zimmertarife an Karneval etwa mit den Tarifen eine Woche später, so nehmen beispielsweise das Hilton am Hauptbahnhof oder das NH-Hotel am Mediapark Aufschläge um 70 Prozent. Im Wasserturm in der Kaygasse und im Art-Hotel im Rheinauhafen liegen die Preiserhöhung über die tollen Tage etwa 20 Prozent höher.

Event-Aufschlag von 20 Euro

Im Lindner-Hotel am Dom steigt der Preis um rund 60 Prozent. Mindestens gibt es aber den so genannten „Event-Aufschlag“ von 20 Euro pro Nacht – und das auch bei Motels. Die Jugendherberge in Deutz und das Hyatt haben ihre Preise sogar verdoppelt. Aber all das scheint die feierwilligen Jecken nicht abzuschrecken. Laut Köln-Tourismus sind fast alle Betten im Stadtzentrum etwa an Weiberfastnacht ausgebucht.

Eine Alternative zum Hotel bieten Internet-Plattformen wie „airbnb“. Aber auch bei den hier angebotenen Privatunterkünften gehen die Preise deutlich nach oben während der Karnevalszeit. Da kann eine Zweizimmerwohnung auch mal 120 statt 80 Euro pro Nacht kosten. Ein gutes Geschäft für Studenten, die zum Teil Übergangs-WGs gründen, um parallel die dann leer stehende Wohnung unterzuvermieten.

Wer auf die Übernachtung verzichten kann, aber am Rosenmontag trotzdem einen Top-Blick auf den Zug haben will, kann einzelne Fensterplätze buchen. Im Internet sind zahlreiche Privatgesuche zu finden. Erfolgreich werden nur wenige sein, es sei denn, sie sind bereit, einiges zu bezahlen: Das Mercure Hotel in der Severinstraße direkt am Zugweg bietet Sichtfenster mit Essen ab 523 Euro an.