LieferengpassStadt Köln gehen Hundekottüten aus – Alternativen halten nicht dicht

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Leerer Tütenspender, wartende Kundschaft.

  • Zeit für ein Sch...-Thema, findet unsere Autorin: Die Spender für Hundekotbeutel in Köln sind leer.
  • Die Abfallwirtschaftsbetriebe sprechen von einem Lieferengpass an Tüten seit vier Wochen.
  • Für die zehntausenden Hundehalter in Köln gibt es trotzdem gute Nachrichten.

Köln – Nein. Wirklich nicht. Man muss die Menschen in diesen ohnehin aufwühlenden Zeiten nicht mit jedem Sch… behelligen. Obwohl: Wer ans Frühjahr zurückdenkt, der wird überzeugt sein, dass es der Begriff „Klopapier“ im Ranking um das meistbenutzte Wort zumindest im Monat April unter die ersten fünf geschafft haben dürfte. Ach was, eher Platz drei! Womit bewiesen wäre, dass Sch…-Themen durchaus eine Relevanz haben.

Nun soll es hier aber nicht ums Rollen-Hamstern gehen, ungeachtet dessen, dass damit bereits wieder begonnen wurde, sondern um die Betrachtung einer Materie, die sich nicht hamstern lässt, weil sie überhaupt nicht zur Verfügung steht. Seit Wochen nicht. Und zwar nicht nur partiell hier und dort nicht, sondern nirgendwo. In ganz Köln gibt es seit Wochen in keinem der Spender Hundekotbeutel.

In Köln leben zehntausende Hunde

Das könnte man im Fall eines einzelnen Hundes von der Größe eines Chihuahua natürlich als Nebensächlichkeit abtun. Bei einem Berner Senner schon nicht mehr so ganz. Und bei insgesamt 37.000 gemeldeten Vierbeinern in Köln erst recht nicht.

Die Erhebung stammt von April 2020 und ist damit nicht mehr wirklich aktuell; denn sie berücksichtigt noch nicht die kaum zu übersehende Zahl an kleinen Scheißerchen, die angeschafft wurden, um den Kuschelfaktor in Zeiten von Corona zu erhöhen, und die gerade im herbstlichen Laub ihre ersten Gehversuche machen. Und dabei noch recht unkontrolliert Dinge fallen lassen.

Dünnhäutige Tütchen als Ersatz für Beutel

Bevor Kölner Hundebesitzer erkannten, dass die Suche zwecklos war, weil sie bei sämtlichen Spendern auf ein klaffenden Loch starren würde, ließ sich zumindest hier und dort anstelle der gewohnt lachsfarbenen Beutel schwarze oder rote Tütchen entnehmen.

Man muss deshalb von Tütchen sprechen, weil sie ihrer Funktion als Hundekot-Entsorgungsbehältnis leider nur lückenhaft nachkamen. Eine höchst gerissene Erfindung von Hundehassern, hätte man meinen können. Tatsächlich handelte es sich bei diesen dünnhäutigen Exemplaren bereits um die Ankündigung eines stadtübergreifenden Notstands.

Stadt füllt Tütenspender wieder auf

„Es gibt seit vier Wochen einen Lieferengpass“, bestätigt Wilfried Berf von den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB). Zur Überbrückung habe man auf zwei „Übergangsmodelle“ zurückgegriffen, die in der „Qualität nicht so gut“ gewesen seien.

Dem möchte man als Halter eines großen Hundes mit entsprechend großer Abwurfmenge nichts hinzufügen. Außer: Angesichts der 156 Euro Hundesteuer, die die Stadt Köln jährlich pro Hund einfordert, hätte man schon gerne Unterstützung bei der Eintütung und die am liebsten in reißfester Ausführung.

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Diese ist offenbar wieder erhältlich. Man habe bereits damit angefangen, sagt der Sprecher, die Spender aufzufüllen. Demnächst also alles wieder lachsroten Bereich. Zugegeben: eine Sch...Nachricht, aber eine gute!

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