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AktionsbündnisAndreas Hupke will „Ballermannisierung“ der Kölner Innenstadt stoppen

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Das Aktionsbündnis von Andreas Hupke posiert mit einem Wahlplakat auf einer Straße in Deutz.

Das Aktionsbündnis Innenstadt-Deutz: (v.l.) Achim Hüttner, Sabine Vonderstein, Katharina Dellhofen, Andreas Hupke, Ruth Wennemar und Hans Anton Meurers

Andreas Hupke, seit 20 Jahren Bezirksbürgermeister der Innenstadt, will wieder in die Bezirksvertretung: Das ist der Elf-Punkte-Plan seines Bündnisses.

Andreas Hupke hat ein Team aufgebaut, das Veränderung für die Kölner Innenstadt will: Der Bezirksbürgermeister tritt mit eigenem Aktionsbündnis zur Kommunalwahl am 14. September an. Er will weiter seine Stadtteile politisch vertreten, nicht mehr für die Grünen, sondern parteiunabhängig, mit möglichst vielen seiner neuen Mitstreiter. Das Aktionsbündnis Innenstadt-Deutz, abgekürzt „Abi“, setzt sich neben Hupke aus zwölf Engagierten zusammen, von ihm die „Wilde 13“ genannt – so viele stehen auf der zur Wahl zugelassenen Liste.

Die „Wilde 13“ sind Bürgerinnen und Bürger, die allesamt ehrenamtliche Erfahrung in diversen Bürgerinitiativen und Vereinen der Innenstadt haben.

Hupkes Mitstreiter engagieren sich in diversen Bürgerinitiativen

Da ist Ruth Wennemar (auch im Vorstand der BI Eigelstein), die sagt: „Wir zahlen horrende Mieten, sind jeden Tag mit Verwahrlosung konfrontiert und ertragen Lärm.“ Jetzt steht sie hinter Hupke auf Platz zwei der „Abi“-Liste für die Bezirksvertretung. „Das ist Notwehr, weil ich mir nicht anders zu helfen weiß“, sagt sie.

Da ist Hans Anton Meurers (gewählter Seniorenvertreter für die Innenstadt in politischen Gremien), der sagt: „Abends sind die Bürgersteige der Innenstadt so voll, da kommt man nicht mehr durch, mit dem Einkauf, mit einem Rollator, Rollstuhl und Kinderwagen.“ Sabine Vonderstein (auch engagiert in der BI Belgisches Viertel) sieht die Kölner Kneipen und Restaurants durch immer mehr „Alkoholkiosks“ gefährdet und sagt: „Wenn wir 16-Jährigen 24/7 Hochprozentiges kaufen lassen, müssen wir uns nicht wundern, wenn wir Suchtkranke in der Stadt haben.“

Achim Hüttner wohnt am Hans-Böckler-Platz und sagt: „Draußen ist es rund um die Uhr laut und Feiernde pinkeln gegen Kindertagesstätten.“ „Ballermannisierung“ nennt das Bündnis all diese Beobachtungen und die will es stoppen.

Katharina Dellhofen (auch im Vorstand der BI Deutz) fasst zusammen: „Die Probleme sind in den Stadtteilen sehr ähnlich gelagert. Wir wollen sie zusammen lösen.“ Auf Platz eins ihres Elf-Punkte-Programms steht daher die „Stärkung der Rechte der Anwohnenden“.

Aktionsbündnis von Andreas Hupke legt Fokus auf Anwohnerrechte

Die sieht das Bündnis an einigen Stellen übergangen von der Verwaltung und auch vom Stadtrat. Zum Beispiel hat dieser im Zuge der Lärm-Debatte am Brüsseler Platz und anderen Kölner Straßen die Verwaltung beauftragt, sich im Städtetag und auf Landesebene dafür einzusetzen, Immissionsschutzgesetze für Lärm zu überarbeiten. Denn an vielen Ecken Kölns ist es häufig lauter als die Gesetze es Anwohnern bislang zumuten. Die Grenze hält eine Mehrheit im Rat für zu niedrig und nicht mehr an die Gegebenheiten einer dichter bewohnten Großstadt angepasst. Anders sieht es das Aktionsbündnis, die daran bloß nicht rütteln will. Meurers sagt: „Die Gesundheit der Bürger wird missachtet.“

Hupke will auch „mehr politische Selbstbestimmung für die Veedel“. Die Bezirksvertretung Innenstadt unter seinem Vorsitz hatte sich in den vorigen Jahren auch gerichtlich erfolgreich gegen den Rat gewehrt, der ihr die Benennung des Dirk-Bach-Platzes nicht überlassen wollte. Weitere Punkte des Wahlprogramms sind die Kulturförderung, bezahlbarer Wohnraum, mehr Bäume und Flächenentsiegelung, bessere Hilfen für obdachlose und suchtkranke Menschen und mehr Barrierefreiheit. Konkret will Meurers glatte Wegspuren durch das holprige Kopfsteinpflaster der Altstadt, das Menschen mit Rollator vor Herausforderungen stellt.