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„Die Begegnung hat mich geprägt“Fotoausstellung zeigt starke und stolze Frauen – aus Köln und der Welt

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Frauen in traditioneller Kleidung vor einem Wandteppich, auf einer großen Couch.

Das Motiv „Schwestern“ aus der Fotoausstellung „Courage“ von Mona Simon.

Das CO3 zeigt eine Fotoausstellung von Mona Simon. Fotograf Wolfgang Zurborn und Schauspielerin Ines Lutz werden an zwei Abenden zu Gast sein. 

Starke Frauen aus aller Welt und aus Köln zeigt die Fotoausstellung „Courage“, die ab dem 2. September im CO3 in Köln ist. Die Fotografin Mona Simon hat Frauen porträtiert, die „unheimlich stolz“ seien, sagt die Kuratorin der Ausstellung, Leila Cheraghi. „Oft wurde gezeigt, wie Frauen unterdrückt wurden“, sagt sie. In dieser Ausstellung aber werden verschiedene Frauen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Ländern gezeigt. Gemeinsam haben sie, dass sie selbstbewusst und mutig – daher „Courage“ – vor der Kamera stehen.

Bewusst keine Frauen, die schon in der Öffentlichkeit stehen

„Mona Simon zeigt, wie wir Frauen uns selbst neu erfinden“, sagt Cheraghi. Neben Frauen aus Rumänien, Tibet und Kambodscha hat Simon ältere Frauen aus Köln abgelichtet. Für die Auswahl der Fotomodelle stand Kuratorin Leila Cheraghi der Fotografin, die gebürtige Rumänin ist, zur Seite. Sie recherchierte in Köln nach Frauen, die eine Geschichte zu erzählen hatten. Bewusst wählte sie keine Frauen, die ohnehin schon in der Öffentlichkeit stünden, sagt sie. „Es sind ‚einfache‘ Frauen“, sagt sie und fügt hinzu, „einfach“ würde ihnen nicht gerecht. „Sie sind äußerst klug und interessant.“

Eine ältere Frau am Kaffeetisch.

Dorothe Stälzig ist eine der Modelle aus der Fotoausstellung.

Besonders beeindruckt hat Cheraghi eine inzwischen 92-jährige Kölnerin. „Sie ist noch so unglaublich fit“, sagt sie. „Die Begegnung mit ihr hat mich wirklich geprägt.“ Die alte Dame sei als Ärztin in der Nachkriegszeit tätig gewesen. Von ihren Erlebnissen erzählte sie der Fotografin Simon, die mit allen fotografierten Frauen in Köln Interviews führte.

Tonaufzeichnungen davon können sich Besucherinnen und Besucher der Ausstellung vor Ort anhören, außerdem gibt es kurze Geschichten zu lesen. Insgesamt werden 60 Fotografien ausgestellt, aufgeteilt auf vier Etappen. Die ersten drei Episoden davon werden jeweils von samstags bis dienstags im CO3 gezeigt.

Leila Cheraghi im roten Blazer an eine Wand gelehnt.

Leila Cheraghi, Kuratorin der Fotoausstellung „Courage“ von Mona Simon im CO3 in Köln.

Kölner Ausstellung: Wolfgang Zurborn und Ines Lutz zu Gast

Die erste Etappe „Verbundenheit“ startet am 2. September ab 18 Uhr und am 6. September. Der zweite Teil mit dem Titel „Kraft“ beginnt am 9. und endet am 13. September. Die dritte Etappe „Bewusstsein“ ist vom 16. bis 20. September zu sehen. Zu Beginn dieser Etappe gibt es am 16. September ein Gespräch mit Fotografin Mona Simon und dem Fotografen und Universitätslehrer Wolfgang Zurborn, der Mona Simon unterrichtete.

Zurborns Werke sind derzeit auf dem Neumarkt zu sehen. Die letzte Etappe trägt den Titel „Weisheit“ und zeigt die Kölner Frauen. Schauspielerin Ines Lutz wird an dem Abend der Eröffnung am 23. September um 18 Uhr eine Vorlesung halten. Diese letzte Episode des Ausstellungszyklus‘ wird bis zum 2. Oktober im CO3 zu sehen sein. Das CO3 wurde 2021 von der Kölnerin Leila Cheraghi als Non-Profit-Organisation gegründet und ist ein kleiner Ausstellungsraum von nur 27 Quadratmetern im Kölner Kunibertsviertel im Thürmchenswall 66.