Schock-Werners AdventskalenderSchöne Plätze und das alte Stadtarchiv an Sankt Gereon

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Die Basilika Sankt Gereon

Die Basilika Sankt Gereon

Am 16. Dezember besucht Dombaumeisterin a.D. Barbara Schock-Werner die verschiedenen Plätze rund um die Basilika Sankt Gereon. 

Um die altehrwürdige, berühmte Basilika Sankt Gereon herum finden sich etliche besonders schöne Plätze. Leser Stefan Obst nannte mir für diesen Adventskalender den Bereich des Atriums, also des ehemaligen Vorplatzes im Westen. Sowohl die mittelalterliche Ummauerung als auch die Standorte der Pfeiler sind an den Fundamentresten noch deutlich zu erkennen. Dort kann man sich setzen und mit dem Blick auf einen kleinen Park neben der Kirche die Ruhe genießen.

Köln: Sankt Gereon wurde im Krieg schwer getroffen

Nach einer noch gar nicht so lang zurückliegenden Neugestaltung ist der Platz vor der verkürzten modernen Vorhalle nun mit niedrigen Hecken und jungen Bäumen bepflanzt. Als architektonisches Vis-à-Vis zur Vorhalle säumt ihn – an der Stelle einer mittelalterlichen Klosteranlage – ein qualitätvoller neugotischer Bau des Kölner Stadtbaurats Friedrich Carl Heimann (1850 bis 1921).

Darin war von 1897 bis zum Umzug in die Severinstraße 1971 das Kölner Stadtarchiv untergebracht. Ich verkneife mir eine Bemerkung zum Archiveinsturz 2009. Denn so fest und solide die Gebäude hier auch wirken mögen, sie sollten nicht vergessen machen, dass der Krieg den Heimann-Bau und besonders auch Sankt Gereon aufs Schwerste getroffen hatte und die in ihren Ursprüngen fast 2000 Jahre Kirche um ein Haar völlig vernichtet hätte.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Basilika gibt es neben der Kirche einen weiteren, sehr schönen Platz, den Gereonsdriesch. Die „Grün-Stiftung“ hat hier etliche Ruhebänke zum Verweilen aufgestellt. In der Mitte steht eine Mariensäule nach dem Entwurf von Vincenz Statz (1819 bis 1898), die an die Dogmatisierung der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ durch Papst Pius IX. im Jahr 1854 erinnert. Ich kann mich vor allem an ihr freuen, weil die bildhauerischen Details die Herkunft des Denkmals aus der Dombauhütte verraten. Ursprünglich stand die Säule vor dem Palais des Erzbischofs. 1901 wurde sie dann an den heutigen Platz versetzt.

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