„Köln hoch 3“So soll die Kölner Kultur nachhaltig werden

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Blick auf das Museum Ludwig und die Philharmonie.

Blick auf das Museum Ludwig und die Philharmonie.

Mit dem Projekt soll unter anderem Ausstellungen und Aufführungen möglichst klimaschonend gestaltet werden. 18 Kulturorte beteiligen sich. 

Köln hat sich auf die Fahnen geschrieben, bis 2035 klimaneutral zu sein. Auch die Kultur will einen Beitrag dazu leisten. Deshalb hat das Kulturdezernat in Kooperation mit mehreren Patern das Projekt „Köln hoch 3 – Kultur weiterbilden, bilanzieren, transformieren“ gestartet. Am Freitag (8. September) ist es im Museum Ludwig vorgestellt worden.

„In Deutschland machen wir den großen Aufschlag in der Kultur. Wir gehen mit gutem Beispiel voran“, sagte Kulturdezernent Stefan Charles. 18 Kölner Kultureinrichtungen beginnen mit der Klimabilanzierung ihrer Häuser und bilden Mitarbeitende zu sogenannten Transformationsmanagern aus, insgesamt soll es 20 geben.

Jacob Bilabel, Miriam Szwast, Hanna Imorde und Stefan Charles (v.l.)

Jacob Bilabel, Miriam Szwast, Hanna Imorde und Stefan Charles (v.l.)

Neben städtischen Institutionen sind auch Einrichtungen der Freien Szene zu dem Projekt eingeladen. Unter anderen beteiligen sich das Museum Ludwig, das Wallraf-Richartz-Museum, die Stadtbibliothek, die Philharmonie, die Bühnen der Stadt Köln, das Comedia-Theater, das Boothaus am Mülheimer Hafen und das Veranstaltungszentrum Stadtgarten.

„Köln hoch 3“: Eine Jury bewertet die Ergebnisse

Gruppen, die sich aus Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verschiedener Einrichtungen zusammensetzen, erstellen Klimabilanzen und entwickeln davon ausgehend Nachhaltigkeitskonzepte, die aufzeigen, wie sich die jeweilige Bilanz verbessern lässt. Eine Jury wird die Ergebnisse begutachten. Parallel läuft die Weiterbildung. Zwar ist das Projekt auf zunächst drei Monate angelegt, doch es gehe darum, Strukturen zu schaffen, die nach dem Projekt-Ende fortbestehen, sagte Jacob Bilabel vom kooperierenden Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, einer vom Bund geförderten Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie im Bereich Kultur und Medien.

Denn mit der Bilanz ist es nicht getan; es kommt darauf an, die in Konzepten beschriebenen Verbesserungsmöglichkeiten umzusetzen. Dies betrifft etwa den effizienten, schonenden Umgang mit Ressourcen bei Ausstellungen und Aufführungen oder die Frage, welche Verkehrsmittel die Besucher und Besucherinnen nutzen.

2019 betrugen die Treibhausgas-Emissionen in Köln 9,5 Millionen Tonnen. Zur Erreichung der Klimaneutralität muss ein Emissionsniveau von unter einer Million Tonnen Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen pro Jahr erreicht werden. Ein Zweck des nun gestarteten Projekt ist, dass sich die Beteiligten klarer darüber werden, was sie dazu beitragen können. Miriam Szwast, Kuratorin am Museum Ludwig und Initiatorin des Netzwerks „Green Culture Collective“, weiß aus Erfahrung, dass der Impuls zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit im Museum nicht selten aus dem Team kommt. Also von denen, die in ihrer täglichen Arbeit erleben, wie Ressourcen bezogen, verbraucht und entsorgt werden.

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