Automaten in KölnIn der Südstadt ist das Parken jetzt kostenfrei

Der Automat ist weg, nur die Halterung steht noch auf dem alten Fundament an der Jakobstraße.
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Innenstadt – Die Freude war groß. Ein Parkplatz in der Südstadt, in der Isabellenstraße, ohne eine Ehrenrunde drehen zu müssen. Ein Blick die Straße hinauf und hinunter, weit und breit war keine Parkautomat zu sehen. Was nun? In der Seitenstraße suchen und währenddessen ein Knöllchen kassieren? Ein paar hundert Meter weiter, in der Jakobstraße, endlich ein Schild, unter dem sonst eins der Münzgräber zu finden ist. Der Weg war umsonst. Hier steht nur noch der Fuß des Geräts.
Suchen nicht nötig
Besucher von Patienten im Klösterchen und andere Auswärtige dürfte es freuen, Anwohner hingegen fluchen: In den Bewohnerparkgebieten Severinsviertel und Südliche Neustadt II von der Severinsbrücke im Norden, östlich bis zum Agrippinaufer und Bayenwerft, südlich bis zum Bonner Wall und westlich bis zur Ulrichgasse , haben Firmen im Auftrag des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik 86 Parkscheinautomaten (PSA) „amputiert“.
Sie werden bis Ende März ausgetauscht gegen neue, modernere. So lange kein neuer Automat steht, ist das Parken kostenlos. „Die alten Automaten waren mehr als 15 Jahre alt und sehr störanfällig“ , erläutert Frank Freikamp vom Verkehrsmanagement des Amtes. „Die neuen werden sukzessive vom 16. März an aufgestellt.“ Bis zum 1. April sollen alle stehen. Kein Scherz.
Mit einem Knöllchen müssen Autofahrer in dem beschriebenen Bereich nicht rechnen. Ist kein Automat vorhanden, ist der Parkende nicht verpflichtet, einen zweiten zu suchen. Der Autofahrer muss auch keine Parkscheibe ins Fenster legen. „Er kann sein Fahrzeug dort abstellen und muss auch keine Höchstparkdauer beachten.“ Das gilt, solange kein neuer PSA dort installiert ist. (kaz)
Jeweils den Alten ab- und den Neuen nahtlos aufzubauen sei nicht möglich gewesen. „An den bisherigen Standorten müssen teilweise die Rohrpfosten mit Solarfeld und den sogenannten Tulpen der alten Fabrikate entfernt werden.“ Bei den neuen Modellen ist das Solarfeld integriert, die Abmessungen sind andere. Zudem müsse erst geprüft werden, ob das vorhandene Fundament weiter genutzt werden könne.
„Die Arbeiten werden von verschiedenen Firmen ausgeführt, sodass eine engere Terminierung nicht zu realisieren ist.“ Einen Einnahmeverlust, der der Stadt in dem Umbau-Zeitraum entsteht, kann Freikamp nicht beziffern. „An den alten Fabrikaten wurde dauernd der Münzeinwurf manipuliert oder das Gerät aufgebrochen.“ Deshalb könne er auch keine korrekte Ausgangszahl bei den Einnahmen beziffern.
Fundamente bleiben
Er glaubt aber, die entgangenen Einnahmen schnellstmöglich wettmachen zu können. Dass die alten Fundamente weiter verwendet werden, sei günstig. Das neue Betriebssystem erschwere Manipulationen und spare Ersatzteile. „Das sowie die zu erwartende Einnahmesteigerung nach dem Umbau wird die Mindereinnahme mehr als kompensieren.“
Bei bereits ausgetauschten Automaten in anderen Bewohnerparkgebieten sei eine deutliche Steigerung der Erlöse zu verzeichnen, berichtet Freikamp. Der Umbauzeitraum in der Südstadt und im Severinsviertel solle, wie überall, so kurz wie möglich gehalten werden. Die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung sind informiert und ahnden das Parken ohne Parkschein im Veedel zurzeit nicht.