Bundesweite UmfrageFahrradkuriere fühlen sich in Köln am unsichersten

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Wolt in Köln / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/147064 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis. Foto: Wolt/Wolt/obs

Ein Fahrradkurier von Wolt fährt durch die Altstadt. Foto: Wolt

Die wichtigsten Kritikpunkte der Kuriere sind das Parken in der zweiten Reihe und der schlechte Zustand der Radwege. Aber: Es gebe erste Verbesserungen.

Fahrradkuriere fühlen sich auf Kölns Straßen im bundesweiten Vergleich besonders unsicher. Das hat eine Umfrage des finnischen Lieferdienstes Wolt in 16 deutschen Großstädten ergeben.

Auf Platz eins landete Leipzig vor Hannover und Frankfurt/Main. Die Befragung wurde Anfang Mai durchgeführt und soll jedes Quartal wiederholt werden. Köln landete auf dem letzten Platz hinter Dortmund. Auch Berlin und München schneiden schlecht ab. An der Umfrage haben sich 8,5 Prozent der Kuriere beteiligt.

Fehlende Radwege sind das größte Problem

Insgesamt beschäftigt Wolt in diesen Städten 4500 Mitarbeitende, darunter 500 in Köln. Im Schnitt sind sie mehr als 30 Kilometer am Tag unterwegs, 40 Prozent fahren sogar mehr als 50 Kilometer. Jeder zwei Kurier ist mit einem E-Bike unterwegs.

Mehr als 80 Prozent sind auch privat hauptsächlich mit dem Rad unterwegs. Eins der größten Probleme, die nahezu alle Städte betreffen, sind fehlende Radwege und der schlechte Zustand der Straßen. Das, so gaben rund 60 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer an, zwinge sie dazu, auf Bürgersteige auszuweichen.

In Köln fehlt es an gegenseitiger Rücksichtnahme

Besonders riskant seien das Parken in der zweiten Reihe und die Tatsache, dass Autotüren ohne Umsicht einfach aufgerissen werden. Auch lasse die gegenseitige Rücksichtnahme sowohl bei Autofahrern als auch bei Nutzern von E-Scooter zu wünschen übrig.

Immerhin: Fast 62 Prozent der Befragten halten die Abstellmöglichkeiten für ihr Räder für sicher. Nur elf Prozent empfinden sie als unsicher.

Köln fällt im Vergleich zu den anderen Städten auch deshalb ab, weil wichtige Bike-Routen wie die Neusser, die Aachener und die Venloer Straße als fahrraduntauglich eingestuft werden. Das gilt auch für den Hohenzollernring.

Fahrradwege zu schmal, zu kurz, nicht vorhanden

Die Fahrradwege seien „leider noch immer oft zu schmal, zu kurz oder gar nicht erst vorhanden“, so ein Wolt-Sprecher. „Am Ende können wir alles auf einen klaren Wunsch eindampfen. Wir benötigen mehr und sichere Radwege.“

Bei Wolt registriert man aber auch, dass in Köln in diesem Punkt erhebliche Fortschritte gemacht werden. „Das Kölner Mobilitätsreferat demonstriert mit anderen Vorschlägen bereits, wie Verkehrswende aussehen kann und ebnet den Weg für andere deutsche Städte, diesem Ansatz zu folgen“, so der Sprecher.

„Insbesondere die Vorschläge zur Parkraumbewirtschaftung sind Leuchtturmprojekte, die wir uns auch in anderen deutschen Städten wünschen würden. Man sieht, dass die Stadt die Ernsthaftigkeit des Themas verstanden hat und bereits hart an Lösungen arbeitet.“

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