GeschäftsideeFilmdreh als „Teambuilding“ für Unternehmen

Haben ein neues Geschäftsmodell gestartet: Der Regisseur Peter Spielmann und die Eventmanagerin Claudia Schiessl bieten Unternehmen ausgefallene Projekte für die Mitarbeiter an, beispielsweise einen Filmdreh.
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Deutz/Rodenkirchen – So schnell kann’s gehen. Da treffen sich vier Nachbarn und plaudern über den Urlaub. Aus dem Smalltalk entwickelt sich ein Streitgespräch, und plötzlich knallt es: Zwei Menschen sind tot – erschossen von der Nachbarin, die mit dem anderen Nachbarn ein Verhältnis hatte. Regisseur Peter Spielmann hat mit Laiendarstellern und Unterstützung von Flakefilm und Southbend Media einen nicht ganz ernst gemeinten improvisierten Mini-Krimi gedreht. Ein wenig später war das Filmchen in HD-Qualität fertig. So schnell kann’s gehen.
Was Peter Spielmann da vorstellte, ist ein neues Incentive-Produkt, das sich die Reise- und Eventmanagerin Claudia Schiessl und der Regisseur ausgedacht haben. „Wir drehen mit Mitarbeitern oder Kunden einen professionellen Film unter der Anleitung eines Regisseurs und in Zusammenarbeit mit einem Kamerateam. Jeder Teilnehmer erhält eine Rolle und lernt seinen Text“, berichtet die 45-jährige Managerin. Normalerweise ist der Dreh mit einer Reise verbunden – das kann in die Eifel, nach Zypern oder sonst wo sein.
Das Konzept zu „Film-Reisen“ sei neu auf dem deutschen Markt, sagt die Reisekauffrau, die die Agentur „Aurelia Tours“ betreibt und seit 16 Jahren Events und Incentive-Veranstaltungen durchführt. Aus Erfahrung wisse sie, dass Unternehmen für ihre Mitarbeiter oder Kunden interessante Events suchen – als Belohnung für besondere Leistungen, zur Motivation oder fürs „Teambuilding“. Die einen paddeln mit Kollegen auf dem Rhein, andere laden zum Golf-Schnupperkurs ein oder gehen gemeinsam essen. Etwas origineller sei da ein Filmdreh.
Wechselnde Drehorte
Zur Premiere hatte die Rodenkirchenerin Claudia Schiessl in die schicke Eventlocation „Harbour Club“ in Deutz eingeladen, das zum Hotel „The New Yorker“ gehört. In der ehemaligen denkmalgeschützten Industriehalle mit den hohen Rundbogenfenstern und dem Brennofen, der früher als Heizzentrale diente, wurden der Film gedreht und das fertige Produkt gezeigt. Vorher und nachher feierten Interessenten und Sponsoren wie Sternekoch Herbert Bröckel, der seine Luxus-Currywurst zubereitete.
„Sehr viel spannender wird es natürlich, wenn wir über mehrere Tage auf Reisen gehen und einen Film nach Drehbuch drehen“, sagt Schiessl. Alle Teilnehmer seien ans Set gebunden, es könne schon mal unbequem werden. „Aber das schweißt zusammen, und darum geht es ja.“ Ob der Spaß preiswert ist oder nicht, ist Ansichtssache. Ein Dreh-Tag in der Umgebung von Köln kostet bei mindestens 25 Personen rund 230 Euro pro Person. Für drei Tage Brügge mit allem Drum und Dran von der Busfahrt, über die Übernachtung, Essen und Stadtprogrammen bis zum fertigen Film muss der Chef 1500 Euro pro Person locker machen.
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