In Deutschland finde die Erinnerung an die vom NS-Regime verfolgten Sinti und Roma zu wenig Beachtung – das meinen die Organisatoren der Gedenkveranstaltung.
Völkermord an Sinti und RomaGedenkveranstaltung mahnt vor Rechtsextremismus in Köln

Vor dem Messeturm in Deutz steht ein Mahnmal, das an den Genozid an Sinti und Roma erinnern soll. Das will nun auch eine anstehende Gedenkveranstaltung.
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Im Mai dieses Jahres hat sich nicht nur das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal gejährt: Es stand auch der 85. Jahrestag der „Mai-Deportationen“ an. Denn im Mai 1940 begann die Kölner Polizei mit der Verhaftung und Deportation von Sinti und Roma. Aus diesem Anlass laden das NS-Dokumentationszentrum, das „Kommunale Integrationszentrum Köln“, die VHS Köln, das „EL-DE-Haus“ sowie der „Verein Rom“ zu einer Gedenk- und Mahnveranstaltung in das „Forum Volkshochschule“ ein. Stattfinden wird diese am Donnerstag, 22. Mai, ab 19 Uhr; Schirmherrin ist OB Henriette Reker.
Heutigen Auseinandersetzung mit Rassismus und Antiziganismus in Köln soll diskutiert werden
In Impulsvorträgen werden „hochkarätigen Experten“, wie die Veranstalter sie ankündigen, die Geschichte der Sinti und Roma im nationalsozialistischen Köln erzählen. „Die Betroffenen wurden auf dem Messegelände in Deutz eingesperrt und in Lager und Ghettos im besetzten Ostpolen deportiert. Viele starben durch Hunger, Krankheiten oder durch gezielte Mordaktionen“, heißt es in einer Ankündigung. Vorträge werden von Karola Fings und Martin Holler gehalten. Beide kommen von der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg.
Anschließend diskutiert Fings zusammen mit Sabina Xhemajli vom „Verein Rom“, Kenan Emini („Roma Center Göttingen“) sowie Alexander Diepold von der „Bundesvereinigung der Sinti und Roma“ das Gedenken und den aktuellen Kampf gegen Rassismus. So betonen die Veranstalter: „Der Schwerpunkt liegt nicht nur beim Gedenken, sondern gleichzeitig auch bei der heutigen Auseinandersetzung mit Rassismus und Antiziganismus in Köln. Wir sehen dabei auch direkte Bezüge zum Kampf gegen Rechtsextremismus in Köln.“
Die Moderation der Gedenkveranstaltung übernimmt Çiler Firtina. Musikalisch begleitet wird sie außerdem von Nadja Bulatovic am Piano und Konstantin Gockel an der Violine. (red)