Gymnasium Kreuzgasse in KölnSEK fährt im Taxi zum Amok-Alarm

Die Polizei hatte die Schule evakuiert, schwer bewaffnete SEK-Beamte haben das Gebäude durchkämmt.
Copyright: michael bause Lizenz
Innenstadt – Was tun, wenn das Einsatzfahrzeug des SEK auf dem Weg zum Tatort liegen bleibt? Zwei Beamte riefen sich am Montagmittag kurzerhand ein Taxi, um zum Amok-Alarm am Gymnasium Kreuzgasse in Köln zu kommen. „Der Dienstwagen hatte einen Defekt“, sagte eine Polizeisprecherin. Ob die Einsatzkräfte das Blaulicht mitnahmen und auf das Taxidach setzten, ist unklar.
Derweil hat das Gymnasium Kreuzgasse seinen Schulbetrieb am Dienstag wieder aufgenommen. Der Schulpsychologische Dienst kümmert sich weiter um die Schüler und Lehrer, die bei der Verarbeitung der Ereignisse Unterstützung brauchen - auch in den kommenden Tagen. Das teilte die Stadt mit. Das Schulgebäude wird vorübergehend durch einen Wachdienst vor dem Zutritt unbefugter Personen gesichert.
Schuldezernentin Dr. Agnes Klein war am Dienstagmorgen noch vor Schulbeginn mit Vertretern der Bezirksregierung und der Polizei in der Schule, um die Schulleitung und das Lehrerkollegium über die Hilfsangebote zu informieren und den Ablauf der gestrigen Räumung zu besprechen. „Nach Auskunft aller Beteiligten ist diese Räumung geordnet und ruhig verlaufen“, sagt Klein. Eine Paniksituation oder Zwischenfälle habe es nicht gegeben.
Um kurz nach zwölf Uhr hatten sich am Montag vier Sechstklässler an eine Lehrerin gewandt und geschildert, sie hätten auf dem Flur im dritten Obergeschoss einen Mann mit einem schwarzen Mantel gesehen. Der Fremde hätte einen Gegenstand in der Hand gehalten, der ausgesehen hätte wie eine Pistole. Die Lehrerin rief die Polizei.
Zweieinhalb Stunden später, gegen 14.45 Uhr, gab die Einsatzleitung Entwarnung: kein Verdächtiger gefunden, kein Schuss gefallen, niemand verletzt. Unklar bleibt vorerst, ob der Unbekannte vor Eintreffen der Polizei geflüchtet war, ob die Schüler sich geirrt haben oder ob sie sich die Geschichte womöglich sogar nur ausgedacht haben. (ksta)