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Südstadt-CampusEvangelische Kirche investiert am Kartäuserwall 44 Millionen Euro

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Campus Kartause (1)

Solarpanels auf begrünten Flachdächern

Köln-Südstadt –  Der Stadtsuperintendent ist alles in allem sehr zufrieden. Das Bebauungsplanverfahren für den Campus Kartause sei auf einem guten Weg, sagt Bernhard Seiger. Im Moment ist mal wieder die Öffentlichkeit gefragt. Der Plan liegt noch bis Montag, 4. Juli, für jedermann zur Einsichtnahme im Stadthaus in Deutz aus.

Offenlage im Stadthaus in Köln-Deutz

„Ich bin sehr dankbar, dass nun seit Anfang Juni die Offenlage des Bebauungsplans für dieses Areal am Kartäuserwall erfolgt. Wir haben aufgrund der Anregungen von städtischer Seite und aus der Nachbarschaft etliche Details schon klären können, insbesondere was den Aspekt der Nachhaltigkeit des späteren Baus betrifft. Wegen der Corona-Situation hat es leider in der Absprache mit dem Stadtplanungsamt 2020 und 2021 Verzögerungen gegeben, da konnte niemand individuell etwas daran ändern. Wir sind froh, dass trotz der Verzögerung die Zeitplanung für die Realisierung des Baus bis jetzt gehalten werden konnte“, sagt Seiger.

„Campus Kartause“ entsteht in der Südstadt

Der „Bau“, von dem der Stadtsuperintendent spricht, wird ein Komplex, der die Südstadt nach seiner Vollendung prägen wird. Auf dem „Campus Kartause“ wird das neue „Haus der Bildung“ der Evangelischen Kirche Köln und Region in der Kölner Südstadt entstehen. Dort sollen ab dem Jahr 2026 die Melanchthon-Akademie, die Evangelische Familienbildungsstätte, das Evangelische Jugendpfarramt, das Schulreferat und das Pfarramt für Berufskollegs ein neues Zuhause finden. Darüber hinaus werden Wohnungen, eine evangelische Kommunität und ein Studierendenwohnheim entstehen. Der Kirchenverband investiert an dieser Stelle 44 Millionen Euro.

42 Wohnungen auch für Wohngruppen

Die 42 Wohnungen teilen sich auf in elf Wohnungen im Geschosswohnungsbau, eine Wohngruppe mit sechs Plätzen, die Wohngruppe „Evangelische Kommunität“ mit sieben Plätzen und 29 Appartements für 41 Personen im Studierendenwohnheim. Dabei handelt es sich um 21 Ein-Zimmer-Appartements, sechs Zwei-Zimmer-Appartements und Zwei Vier-Zimmer-Appartements. Der Kirchenverband wird die Vorgaben des Kooperativen Baulandmodells übererfüllen und statt der geforderten 30 Prozent die Hälfte aller Wohnungen öffentlich fördern lassen.

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„Wir hoffen, mit dem Bau Anfang 2024 beginnen zu können. Den Bauabschnitt 1 Ende 2025 abzuschließen und den Bauabschnitt 2 Anfang 2028 bezugsfertig zu haben“, wirft Seiger einen Blick in die Zukunft. Sein Dank gilt der Verwaltung: „Wir wissen zu schätzen, dass wir auf Fachebene und Leitungsebene im Stadtplanungsamt die Unterstützung bekommen, die für ein städtebauliches Großprojekt wie dieses auch erforderlich ist.“

Solarpanels und begrünte Dächer

Während des Verfahrens wurde der Plan überarbeitet und fortgeschrieben, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Auf dem Luftbild fallen als erstes die Solarpanels auf den begrünten Flachdachflächen auf. Verändert wurde auch die Fassadengestaltung. Sie wird deutlich intensiver begrünt als ursprünglich geplant. Auf Kritik war die historisierende Anmutung der Außenflächen gestoßen. Die wurde durch eine Optimierung der Glasflächen zurückgenommen. Der Befürchtung der Nachbarn wegen der fehlenden Sozialkontrolle im Innenhof des Gebäudekomplexes treten die Planer mit der Belebung der Erdgeschosse entgegen. Unter anderem soll es einen gastronomischen Betrieb geben, der auch Tische nach draußen stellen wird. Und die Tiefgarage wird kleiner als ursprünglich vorgesehen. Die Belästigung der Nachbarschaft durch Verkehrslärm ist für die Verwaltung kein Thema: „Eine verträgliche Abwicklung der unterschiedlichen Verkehrsarten inklusive des Parksuchverkehrs wurde durch ein Verkehrsgutachten nachgewiesen.“

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