Kölner Gastronomie„Maibeck“-Chefs eröffnen zweites Restaurant mit italienischem Konzept

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer stehen im Kölner Restaurant Ottio an einer Theke.

Jan Maier und Tobias Becker vom Restaurant Maibeck eröffnen ein italienisches Restaurant mit dem Namen „Otto“.

Was Jan Maier und Tobias Becker mit ihrem neuen „Otto“ in bester Kölner Lage vorhaben.

Pasta statt Kaviar: Nach nur zwei Jahren schloss der Kölner „Prunier“-Ableger Ende des Jahres für immer seine Türen. In das Restaurant in bester Lage ist nun ein bekanntes Duo gezogen. Jan Cornelius Maier und Tobias Becker servieren am Rheinufer in ihrem Restaurant „Maibeck“ Sterneküche, jetzt wollen sie sich in der Adresse Am Hof 48 mit italienischer Küche ausprobieren. Seit Donnerstag können Gäste für eine Art Probier-Menü vorbeikommen, am Dienstag soll es im „Otto“ richtig losgehen.

Nach mehr als zehn Jahren seien die Abläufe und das Team im „Maibeck“ so eingespielt, dass die beiden Chefs sich immer weiter zurückziehen konnten. Deshalb sei es Zeit für eine neue Herausforderung geworden. „Es brodelte schon eine ganze Weile in uns“, sagt Maier.

Italienische Küche ohne „regionale Fußfessel“

Vor einigen Jahren hätten er und Tobias Becker über ein gemeinsames Projekt mit Anna und Marcello Caruso (Caruso Pasta Bar) nachgedacht. Einer der Läden, die sie sich zusammen angeschaut haben, war in der Spichernstraße 8. Dabei entstand der Konzeptname „Otto“: Nicht nur ein deutscher Vorname, sondern auch Acht auf Italienisch. Nun ist das italienische Konzept nicht in der Spichernstraße 8, der Name passt aber genauso gut Am Hof 48, findet Maier.

Alles zum Thema Gehobene Restaurants

Ein Gastraum im Kölner Restaurant Otto mit Tischen und Stühlen

Blick in den Gastraum des neuen Restaurants „Otto“

Weder er noch Becker seien „Italien-Liebhaber“, die ständig Italien-Urlaub machen. Vielmehr hätten sie sich einfach in die italienische Küche verliebt. „Aber wir wollen uns nicht verkleiden. Wir sind Kölner Jungs, wir sind die Ottos, die halt jetzt italienisch kochen.“ Ihre fehlenden italienischen Wurzeln könnten dabei auch von Vorteil sein, weil sie keine „regionale Fußfessel“ hätten: „Wir können die ganze Palette bedienen: Von Fontina-Käse aus den Alpen runter bis Lampedusa mit Moscardini-Eintöpfen. Wir können das schütteln, wir können das durcheinanderbringen, wir können sogar Käse und Fisch kombinieren, ohne in die Hölle zu kommen“, sagt Maier.

Küche im „Otto“ soll einfach und rustikal sein

Diese „freiheitlich interpretierte italienische Küche“ solle dabei dem Grundprinzip folgen, das auch dem „Maibeck“ zugrunde liegt. Es soll einfach, rustikal und bezahlbar sein – oder wie der Guide Michelin in seiner neuen Ausgabe über das „Maibeck“ schreibt: „Überaus geschmacksintensiv und niveauvoll, dabei aber unkompliziert und verständlich.“ Hohe Ansprüche setzen Maier und Becker im „Otto“, auch wenn es keine Gourmet-Küche sein soll: „Primus inter Pares ist das Ziel.“ Frei übersetzt: Klassenbester wollen sie sein.

Im Gegensatz zum Erst-Restaurant, das das Rustikale auch mit der Inneneinrichtung ausstrahlt, sieht es im „Otto“ etwas schicker aus. Kein Wunder, wo doch hier vorher noch das „Prunier“ zu Hause war und die neuen Inhaber nicht von Grund auf renovieren wollten. „Alles, was zu viel Gold war, zu viel Bling-Bling, haben wir entfernt“, sagt Maier. Gastraum und Service sind nicht mehr stringent getrennt, in der Vitrine steht eine Madonna und die zuvor noch mit Goldakzenten verzierten Wände sind in einem gesättigten Farbton zwischen Aubergine und Grau gestrichen.

Kölner „Otto“: Auswahl an italienischen Weinen

Geblieben ist dagegen neben den Tischen und Stühlen auch ein Gesicht in der Küche: Timo Siebert, erst Sous Chef im „Prunier“ und zuletzt seit dem Weggang von Enrico Hirschfeld Küchenchef, wird weiter Am Hof 48 kochen. Becker und Maier werden zu Beginn auch viel in der Küche stehen oder die kalte Küche vorne im Restaurant machen, um trotzdem nah am Gast zu sein, sagt Maier. „Ich bin einfach Koch, ganz ohne geht das nicht.“

Von 17.30 bis 19.30 Uhr soll es kleine Gerichte und Snacks zum Aperitivo geben und später – zu italienischer Zeit – dann Abendessen. Dazu erstellen Maier und Becker derzeit eine Auswahl an italienischen Weinen, darunter auch einige Naturweine.

Das neue Restaurant „Otto“ trägt wie das „Maibeck“ den Namenszusatz „für dich“ und gehört zu der von Maier und Becker gegründeten Gesellschaft „Für dich Genuss“. Buchungen sind über die Webseite www.otto-fuerdich.de möglich.

KStA abonnieren