Schluss mit Kaviar am DomKölner Fine-Dining-Restaurant ist geschlossen – Das ist der Grund

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Eine Schüssel mit Erbsen und Kaviar

Das „Prunier Cologne“ hatte im August noch Kaviar an seinem Stand bei den Fine-Food-Days im Kölner Zoo ausgeben.

Vor zwei Jahren hatte der Ableger des französischen Familienunternehmens in Köln als „Prunier Cologne“ geöffnet. Nun sind die Türen verschlossen.

Zum Ende des Jahres muss die Kölner Gastronomielandschaft noch einen letzten Schlag aushalten: Mit dem „Prunier Cologne“ hat ein weiteres Spitzen-Restaurant 2023 seine Pforten geschlossen. In der Szene wurde bereits gemunkelt, dass der 23. Dezember der letzte Tag sein würde, nun ist es offiziell: „Ab dem 24.12.2023 geschlossen!“ steht unter den Öffnungszeiten auf der Webseite des Restaurants.

Fokus von „Prunier Cologne“ lag auf Prunier-Kaviar und Balik-Lachs

Es ist ein stilles Ende, auf Sozialen Netzwerken oder auch der Webseite wird sonst nicht weiter über die Schließung informiert. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt Frank Brömmelhaus, Deutschland-Geschäftsführer von „Caviar House & Prunier“, die Gründe für die Schließung: An der Spitze des französischen Traditionsunternehmens habe es einen Wechsel geben, die Restaurants solle es in Zukunft nur noch in Frankreich geben. Außerdem sei das „Prunier Cologne“ nach zwei Jahren noch nicht rentabel gewesen. Deshalb sei Brömmelhaus aufgefordert worden, das Kölner Restaurant zu schließen.

Innenansicht des „Prunier Cologne“ mit eingedeckten Tischen an den Seiten und grauen Wänden.

So sah es in dem kleinen Restaurant nahe dem Kölner Dom aus. (Archivfoto)

„Ich habe mich mit der Entscheidung sehr schwergetan und um das ‚Prunier Cologne‘ gekämpft“, sagt der Geschäftsführer des deutschen Ablegers mit Sitz in Troisdorf. Vergeblich – die Türen des kleinen Restaurants in unmittelbarer Nähe des Kölner Doms sind nun geschlossen.

Das „Prunier Cologne“ wurde Ende 2021 eröffnet. Das neue Boutique-Restaurant sollte sich am Original in der Pariser Avenue Victor Hugo von 1927 orientieren, im Fokus standen der Prunier-Kaviar und Balik-Lachs. Als Küchenchef hatte sich das Unternehmen Enrico Hirschfeld gesichert, der wie die Sommelière und Champagner-Spezialistin des Hauses, Ronja Morgenstern, zuvor für Maximilian Lorenz tätig war. Ende Januar 2023 verließ Küchenchef Hirschfeld dann das Restaurant, sein bisheriger Sous Chef Timo Siebert übernahm, ohne dabei das Konzept zu verändern.

Die Eingangstür zum Restaurant. Über der schwarz-goldenen Tür steht in goldenen Lettern „Prunier“.

Die Türen des „Prunier Cologne“ bleiben geschlossen.

Nachfolger soll gehobene italienische Küche anbieten

KStA-Gastrokritiker Carsten Henn war begeistert von seinem ersten Besuch und vergab fünf von sechs Sternen: „Unsere ‚Neueröffnung des Jahres 2021‘ entwickelt sich prächtig!“ Der renommierte Restaurantführer Gault & Millau zeichnete das „Prunier Cologne“ in diesem Jahr mit einer roten Haube aus, zuvor waren es noch zwei. Und das Genuss-Magazin Falstaff vergab Ende des Jahres 87 von 100 Punkten und zwei von vier Gabeln.

Doch im kommenden Jahr wird es wohl keinen Kaviar mehr in der Adresse Am Hof 48 geben. Laut Brömmelhaus soll im Februar ein Kölner Gastronom mit einem anderen Konzept in die Räumlichkeiten einziehen. Statt französischer soll es dann ab 1. März gehobene italienische Küche geben. Die Verträge seien jedoch noch nicht unterschrieben.

Prunier-Kaviar und Balik-Lachs können in Deutschland dann weiterhin online bestellt werden. Außerdem gebe es Gespräche zu einem Prunier-Ableger in Düsseldorf – nur eben nicht als Fine-Dining-Restaurant wie in Köln, sondern als Seafood-Bar, wie es sie auch schon in Hamburg gibt.

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