Kölner Kultur als SchnitzeljagdNeue App führt durch das Belgische Viertel

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Jürgen Amann, Geschäftsführer von Köln-Tourismus, und Guido Bungart, Entwickler der App und Mitgründer der „Wohngemeinschaft“ an der Richard-Wagner-Straße vor dem Eingang der „Wohngemeinschaft“

Jürgen Amann (l.), Geschäftsführer von Köln-Tourismus, und Guido Bungart, Entwickler der App und Mitgründer der „Wohngemeinschaft“ an der Richard-Wagner-Straße

Eine neue, kostenlose App führt zu Kulturorten aus 100 Jahren im Belgischen Viertel.  Und soll ganz bestimmte Gäste locken.

Für das Belgische Viertel gibt es eine neue App: „Le Journal Belgique“ ist eine Schnitzeljagd zu den unbekannteren oder manchmal schon vergessenen kulturgeschichtlichen Orten des Viertels aus den vergangenen 100 Jahren – insgesamt sind es zehn Stationen.

Wo ging Irmgard Keun zur Schule, wo feierte Christa Päffgen alias Nico die Nächte durch? Mit der App erfährt man unter anderem, dass der Künstler Max Ernst einst in der Richard-Wagner-Straße 18 in einer kleinen Pension wohnte. Auch Gegenwartskunst, wie das große Mural in der berühmten Baulücke an der Richard-Wagner-Straße, wird thematisiert. Insgesamt dauert der drei Kilometer lange Rundgang mit einer Rahmenhandlung – ein verloren gegangenes geheimes Tagebuch soll wiedergefunden werden –, Einspielfilmen und Quizfragen etwa eineinhalb Stunden.

Alte Oper war Keimzelle der Bedeutung des Belgischen Viertels

Entwickelt haben die kostenlose App „Mindwalk“ Guido Bungart und seine Kollegen von Planbar Events. Bungart wohnt selbst seit 20 Jahren im Belgischen Viertel und ist Mitbegründer des Hostel-Gastro-Kultur-Betriebs „Die Wohngemeinschaft“. „Es ist faszinierend, was es hier im Viertel an Kultur gab und gibt.“ Die Keimzelle sei die Oper gewesen, die dort, wo heute das Steigenberger Hotel steht, 1902 eröffnet und nach dem Krieg abgebrochen wurde. Rund um die Oper entstanden großbürgerliche Wohnungen und Salons, Künstler siedelten sich an. „Das wirkt bis heute nach“, sagt Bungart.

Das Projekt wurde gemeinsam mit Köln-Tourismus realisiert. Geschäftsführer Jürgen Amann sagt: „Diese App passt genau zu unserer neuen Ausrichtung des Tourismus-Managements. Unter anderem möchten wir uns darauf konzentrieren, Köln als Kulturdestination zu bewerben.“ Amann möchte weg vom Feier-Image der Stadt. Angesprochen werden nun verstärkt kulturinteressierte, experimentierfreudige und digital affine Gäste.

Bereits während der Pandemie wurde dieser Kurs gefahren, mit dem Köln recht gut durch die Krise gekommen ist. „Köln hat jede Menge zu bieten. Wir sind da fast in einer Liga mit Berlin – und das wollen wir zeigen.“

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