Bilanz nach zwei MonatenVideoüberwachung am Ebertplatz – Hat sie etwas gebracht?

Polizisten überprüfen einen mutmaßlichen Drogendealer am Kölner Ebertplatz. (Archivfoto)
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Köln – Gut zwei Monate nach dem Start der Videoüberwachung am Kölner Ebertplatz zieht die Polizei eine positive Bilanz. So habe sie mit Beginn der Überwachung einen teils deutlichen Rückgang der Drogendelikte festgestellt, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Für eine abschließende Bewertung sei es aber noch zu früh.Die Polizei sei immer noch regelmäßig am Ebertplatz unterwegs, sowohl in Uniform als auch in Zivil. Dabei sei es das Ziel, den Druck auf Drogendealer und deren Kunden zu erhöhen. Dadurch würden Täter allerdings auf andere Orte ausweichen. Diese neuen Örtlichkeiten würden nun aber ebenfalls kontrolliert.
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Der Ebertplatz ist als Treffpunkt von Drogendealern verrufen. Durch eine Umgestaltung und Wiederbelebung wurde der Platz gezielt aufgewertet. Im vergangenen Sommer kam es aber erneut zu einer schweren Straftat: Ein 25-Jähriger wurde erstochen. Seit Ende Oktober wird der Platz nun videoüberwacht.
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Polizei zieht positive Bilanz
Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) bestätigte, dass sich die Situation verbessert habe. „Die Polizei hat ihren Auftrag da erfüllt, aber das löst das Problem nicht.“ Was nun stattfinde, sei eine Verlagerung der Drogenkriminalität auf andere Plätze. Das Problem könne auch nicht von der Polizei allein gelöst werden.
„Vielversprechend wäre etwa eine große Akteurskonferenz unter anderem mit der Kommune und den freien Trägern auch im sozialen Bereich“, sagte Hupke. Die Sache müsse viel breiter angegangen werden. „Es kann nicht sein, dass man dieses Klientel erfolgreich vom Ebertplatz vertrieben hat und die jetzt von einem Platz zum anderen ziehen und dann nach und nach alles mit Kameras bestückt wird.“ (dpa)