Kölner DenkmalWird das Zeughaus zum Bezirksrathaus?

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Zeughaus

Das Zeughaus war lange Heimat des Stadtmuseums.

Köln – Der geplante Neubau des Stadtmuseums am Roncalliplatz lässt bislang eine Frage unbeantwortet: Was passiert mit dem sanierungsbedürftigen Zeughaus? Das denkmalgeschützte Haus ist zwischen 1594 und 1606 erbaut worden und war insgesamt 60 Jahre Heimat des Stadtmuseums. Es ist ein renommiertes Gebäude mit viel Historie, steht in der Innenstadt, aber ein Wasserschaden legte es 2017 lahm.

Die Verwaltung muss die Frage, was dort passiert, bis zum geplanten Baubeschluss des Stadtrates für die „Historische Mitte“ im nächsten Jahr beantworten. So hat es der Rat gefordert, als er die Planungen für die „Mitte“ im Mai 2018 freigab. Die Verwaltung soll den Zustand des Zeughauses untersuchen und aufzeigen, was dort möglich ist.

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Auch die Alte Wache sowie der Verbindungsgang zum Stadtmuseum und der benachbarte Parkplatz sollen in die Pläne einbezogen werden. Im Beschluss heißt es: „Weiter ist abzuklären, ob eine rentierliche Folgenutzung durch eine städtische Dienststelle möglich ist beziehungsweise ob es potenzielle Nutzer seitens des Landschaftsverband Rheinland, des Landes, des Bundes oder einer renommierten Kultureinrichtung gibt.“

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist es durchaus eine Option, im Zeughaus nach der Sanierung das Bezirksrathaus Innenstadt unterzubringen. Ein einst diskutiertes Karnevalsmuseum ist demnach aktuell keine Alternative. Möglicherweise könnte ein Totalunternehmer die Sanierung durchführen, vor Jahren waren dafür plus Erweiterung mal 93 Millionen Euro geplant.

Viele offene Fragen

Doch es sind noch etliche Fragen offen, bevor klar ist, wie das Zeughaus tatsächlich mal genutzt wird. Was passiert mit dem bisherigen Bezirksrathaus samt Kundenzentrum am Laurenzplatz? Offenbar reicht der Platz dort nicht, um einen vergrößerten Neubau dort städtebaulich verträglich unterzubringen.

Und was ist mit der früheren Kaufhof-Zentrale, die die Stadt  für hunderte Millionen Euro anmietet? Dort sollen ja städtische Dienststellen untergebracht werden, und zwar dauerhaft, aber auch als Ausweichquartier, wenn anderswo saniert wird. Braucht es dann trotzdem ein mögliches Bezirksrathaus im Zeughaus? Und ist das historische Zeughaus wirklich eine angebrachte Heimat für eine Büronutzung? All diese Fragen sind dem Vernehmen nach in der Diskussion.

Vergangenes Jahr hatte die Stadt zur Zukunft des Kundenzentrums am Laurenzplatz mitgeteilt, das Haus spätestens im April 2022 leerzuziehen, danach auszuziehen und ein Interim zu finden. Nun ist der April 2022 lange vorbei, die Verwaltung teilte mit: „Die Verwaltung sucht derzeit ein Interim für die Unterbringung des Kundenzentrums.“

Stadt soll Besitzer des Zeughauses bleiben

Kommt das Zeughaus am Ende nicht in Frage für Stadt, Bund, Land oder LVR sieht der Beschluss von 2018 vor, dass die Stadt eine Konzeptausschreibung durchführt und das Haus nur per Erbbaurecht abgibt.

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