Feierlaune und Hochzeit„Längste Desch“ lockt tausende Besucher ins Vringsveedel

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Längste Desch 2019

Tausende Besucher drängten sich am vergangenen Wochenende beim traditionellen „Längste Desch vun Kölle“ über die festlich herausgeputzte Vringsstroß.

Köln-Südstadt – Es war mal wieder soweit. Wenn die Vringsstroß von der Severinstorburg bis zur Severinsbrücke festlich herausgeputzt ist, unzählige bunt-glänzende Luftballongirlanden von Haus zu Haus hangeln und sich auf ihren knapp 1000 Metern tausende von Menschen von einer Attraktion zur nächsten drängen, kann das nur eines bedeuten. Es ist wieder angerichtet beim „Längste Desch vun Kölle“.

Ein Urgestein im Ur-Kölner Veedel

Zum 40. Mal lud die Interessengemeinschaft Severinsviertel (IG Severinsviertel) zu ihrem traditionellen Straßenfest. Und wie es sich für ein Ur-Kölsches Veedel gehört, durfte auch der Großmeister der „kölschen Tön“ dabei nicht fehlen. Und so eröffnete Ludwig Sebus gemeinsam mit Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und dem IG-Vorstand das Fest auf der Hauptbühne vor dem feierwilligen Publikum.

Ludwig Sebus Längste Desch

Der Sänger und kölsches Urgestein Ludwig Sebus eröffnete auf der Bühne am Severinskirchplatz die 40. Auflage des „Längte Desch vun Kölle“.

Derweil tummelten sich auf der Lebensader des Vringsveedels schon tausende Besucher, erfreuten sich an den Open-Air Auslagen der rund 100 Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister oder genossen bei herrlichem Spätsommerwetter Kölns Nationalgetränk beim „Schmitze Lang“, kosteten die „eetzte Bratwoosch“ bei Stürmer oder eine der leckeren Fischdelikatessen bei „Hembsch“.

Denn auch die örtlichen Gewerbetreibenden und Gastronomen nutzen die Veranstaltung seit jeher, um auf sich aufmerksam zu machen. Und das mit Erfolg, mittlerweile ist der „Längste Desch“ zur Marke avanciert, über die Grenzen Kölns bekannt.

Vorsitzender der IG Severinsviertel verkündete Abschied

Einer der es wissen muss ist Dr. Thorsten Fröhlich, der zusammen mit Wilhelm von der Gathen, Vorsitzender der IG Severinsviertel ist. Seit zehn Jahren im Vorstand engagiert er sich für die wirtschaftliche Belebung und Attraktivierung der Straße. Doch mit dem 40. „Desch“ ist damit Schluss. „Heute ist mein letzter Arbeitstag als Vorstand der IG“, verkündete er auf einem kleinen Empfang im Odeon-Kino vor geladenen Gästen. Ein Rückzug allerdings ohne Reue.

Rhorsten Föhlich Längste Desch

Für Dr. Thorsten Fröhlich endete mit dem 40. Straßenfest seine Tätigkeit als Vorsitzender der IG Severinsviertel.

Und so zog er nochmals Bilanz der letzten Zeit. Seit den schwierigen Zeiten des U-Bahnbaus und der Katastrophe des Stadtarchiveinsturzes  habe sich wieder vieles zum Besseren entwickelt, resümierte Fröhlich. „Die IG versteht sich seit der Gründung 1979 bis heute als Anwalt des Viertels. Wir sind keine gentrifizierte Südstadt, sondern ein sehr traditionelles Viertel. Und dazu gehört auch der „Längste Desch“, sagte der scheidende Vorsitzende. Auch sei die IG maßgebend bei der Errichtung der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) im Viertel im Jahr 2017 gewesen. „Die ISG ist eine tolle Bereicherung und die Eigentümer leisten einen wertvollen Beitrag wie sich die Straße zum positiven hin entwickelt“, so Fröhlich.

Linus Büttgen Längste Desch

Auch Michael „Linus“ Büttgen wünschte dem Jubiläums-Desch viel Erfolg und gute Geschäfte.

Erste sichtbare Erfolge des vergangenen Jahres seien die beginnende Begrünung und die Weihnachtbeleuchtung gewesen. Sorge bereitet Fröhlich allerdings die Motivation und das Engagement der Mitglieder der Interessengemeinschaft nach innen: „Das Ganze lebt vom Mitmachen. Wir verlieren aber Mitglieder. Da braucht es in Zukunft auch neue junge Unternehmer mit Visionen, die auch nah an den sozialen Medien sind“, gab Fröhlich der IG dann noch mit auf den weiteren Weg.

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