„Es fühlt sich ultrageil an“Youtuber Papaplatte verteidigt Kölner Titel als Gaming-Hauptstadt Deutschland

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Nach seiner Niederlage im vergangenen Jahr spielte Youtuber Papaplatte beim Gaming-Duell „Red Bull Superiocity“ für Köln. Das Spiel Fortnite war die Disziplin. Dabei verfolgte der Wahl-Kölner eine besondere Strategie.

Kevin Teller setzt sich die großen, schwarzen Kopfhörer auf und klickt wild mit der Maus hin und her. „Jetzt geht es wirklich los“, sagt der Youtuber und Twitch-Streamer, der besser unter dem Namen Papaplatte bekannt ist. Doch die technischen Probleme der letzten halben Stunde lassen nicht nach.

Sein Teamkollege Julian Com kann nicht mitspielen. „Du spielst einfach an meinem PC“, sagt Teller, denn „Julian ist ein Fortnite-Profispieler, der wird uns etwas anführen“, erzählt der 25-Jährige vorab im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das Bild zeigt Spieler des Kölner Teams, die im Xperion an PCs sitzen.

In jeder Runde wurde Kevin Teller von Gaming-Fans unterstützt.

Es war der Start der ersten Runde des diesjährigen „Red Bull Superiocity“, dem Gaming-Städteduell zwischen Köln und Berlin, das am Samstag ausgetragen wurde. In acht Runden spielten die beiden Teams das sogenannte Battle-Royal-Spiel Fortnite gegeneinander. Kellers Herausforderin in Berlin war Youtuberin Gnu, die eigentlich Jasmin Sibel heißt.

Und obwohl Kevin Teller eben nicht der Profi ist, war er am Samstag im Kölner Xperion der Captain und Local Hero des Kölner Teams. Auf das Spiel Fortnite habe er sich trotzdem gefreut. „Das macht mich nostalgisch und erinnert mich immer an eine gute Zeit“, sagt der 25-Jährige. Als das Spiel 2017 auf den Markt kam, habe er mit seinen Freunden nichts anderes gemacht, außer acht Stunden lang das Spiel zu spielen.

Gaming-Duell war für Youtuber Papaplatte auch persönlich wichtig

Das konnte er auch am Samstag – und das sogar mit Erfolg. Denn nach achteinhalb Stunden stand fest: Köln konnte seinen Titel als Gaming-Hauptstadt Deutschlands verteidigen. Doch nicht nur für das Kölner Team ein wichtiger Sieg, sondern auch für Kevin Teller persönlich.

Denn bereits im vergangenen Jahr war er als Local Hero dabei, da aber noch für das Berliner Team. Durch einen Umzug nach Köln konnte er das Team wechseln. Seine eigenen Erwartungen waren hoch und schon vorab kündigte er auf seinem Twitter-Kanal an: Wenn er wieder verliere, sei er der peinlichste Typ Deutschlands.

Das Bild zeigt Kevin Teller, alias Papaplatte vor einem Computer.

Nach achteinhalb Stunden steht fest: Kevin Teller, alias Papaplatte, gewinnt als Local Hero das Gaming-Duell für Köln.

Wir haben letztes Jahr gegen Rewi verloren und jeder der ihn verfolgt weiß, dass er echt nicht gut ist. Und gegen den sehr krass zu verlieren hat mich schon getroffen“, sagt der Wahl-Kölner. Eine richtige Strategie hatte Keller trotzdem nicht. „Meine Strategie war es zu hoffen, dass die Leute, die hergekommen sind, einfach nicht kacke sind und dieses Spiel beherrschen.“

Damit meint der 25-Jährige sein Kölner Team. Denn neben Julian Com waren in seinem festen Cäptains-Team drei weitere Freunde von ihm. Zudem kamen in jeder Runde 25 neue Mitspieler dazu, Hobby-Spieler und Papaplatte-Fans aus der ganzen Umgebung, die sich vorab anmelden konnten.

Das Bild zeigt drei Fans, die als Fortnite-Figuren verkleidet sind: Alina Müller als Teknique, Daniel Föll als Abstract und Annika Heinrichs als Powercord.

Einige Fans kamen verkleidet als Fortnite-Figuren: Alina Müller als Teknique, Daniel Föll als Abstract und Annika Heinrichs als Powercord.

So wie der 31-jährige Kevin Maaßen aus Eschweiler und die 24-jährige Lea Milweski aus Duisburg. Sie sind mit mehreren Freunden ins Xperion gekommen, um Kevin Teller zu unterstützen. „Es macht einfach Spaß, gemeinsam zu spielen“, sagt Lea Milweski. Schon im vergangenen Jahr waren sie bei dem Event dabei.

Doch es gab auch Gaming-Fans, die am Samstag zwar nicht selbst mitgespielt haben, aber als moralische Unterstützung gekommen waren. „Wir fiebern natürlich für Köln mit“, sagt die 25-jährige Alina Müller. Die Düsseldorferin und ihre beiden Freunde haben sich etwas ganz Besonderes ausgedacht und sich als Figuren aus Fortnite verkleidet.

Jetzt endlich hier zu sitzen und das Ding mitzunehmen fühlt sich einfach ultra geil an
Kevin Teller

Alina Müller als Teknique, die 22-jährige Annika Heinrichs als Powercord und der 24-jährige Daniel Föll als Abstract. „Wir sind hier, um die Leute zu entertainen, sie können Fotos mit uns machen. Wir wollen aber auch Kevin unterstützen. Er ist ziemlich cool und es macht Spaß, ihm beim Spielen zuzusehen“, sagt Annika Heinrichs.

Doch nicht jeder konnte am Samstag in Berlin oder Köln vor Ort sein, mehr als 17.000 Menschen haben das Duell über einen Livestream beobachtet und gegen 22:30 Uhr die Worte des Gewinners Kevin Teller gehört: „Jetzt endlich hier zu sitzen und das Ding mitzunehmen, fühlt sich einfach ultrageil an“, sagt der 25-Jährige.

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