Kölner HeimatkundeQuiz im Atelier-Theater füllt Wissenslücken auf amüsante Weise

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Katrin Piplies (l.) und Betty LaMinga sind die Gastgeberinnen des "VeedelSpass".

Katrin Piplies (l.) und Betty LaMinga sind die Gastgeberinnen von VeedelSpaß.

Alle zwei Monate laden die Impro-Comedians Katrin Piplies und Betty LaMinga zum „VeedelSpaß“ ins Atelier-Theater ein – ein ebenso witziges wie lehrreiches Format.

Diesmal ist das Publikum der „VeedelSpaß“-Show besonders auf Zack. Bereits nach zwei Bildern aus dem Stadtteil – die Hochhaus-Silhouette nahe des Rheinufers und die Felsformation im Botanischen Garten – ist einer Besucherin klar, welches Veedel bei dieser Auflage gesucht wird: In Riehl sind Katrin Piplies und Betty LaMinga, das Gastgeberinnen-Duo der zweimonatlichen Show im Atelier-Theater an der Roonstraße 78, unterwegs gewesen. Die Besucherin gibt den Zettel mit ihrem richtigen Tipp ab – und kurze Zeit später dämmert es auch dem Rest der rund 50 Gäste im voll besetzten Kleinkunst-Theatersaal.

Vom „Goldenen Eck“ bis zu Geißbock Hennes

Im Laufe des Abends gibt es viel über das Veedel zu lernen, das diesmal im Mittelpunkt steht. „Heute leben fast so viele Tiere im Zoo, wie der Stadtteil Einwohner hat“, verkünden die beiden. „Und während der Zeit, als Riehl ein bedeutender Garnisons-Standort war, lebten hier mehr Soldaten als zivile Bürger.“ Über die Ära des „Goldenen Eck“, als sich in Riehl das größte Vergnügungsviertel Kölns befand, sowie St. Engelbert, wo der damalige Kölner Kardinal in der Nachkriegszeit in seiner Predigt kleine, aus der blanken Not heraus erforderliche Diebstähle als „Fringsen“ legitimierte, der Naumannsiedlung und ihrem jüngst enthüllten Denkmal für den von den Nazis ermordeten Manfred Faber sowie zu Bob Marley – einem Erdhörnchen im Zoo – und FC-Geißbock Hennes als weiteren Tierparkbewohner geht die lehrreiche Veedelskunde.

Jedes Mal ein anderes Veedel

In jeder Show steht bei den beiden ein anderer Stadtteil im Mittelpunkt. Auf die Idee zum Format kamen die beiden, weil sie selbst Köln entdecken wollten. „Wir sind beide aus Westfalen zugezogen und fühlen uns hier so wohl, dass wir etwas über die Stadt machen wollten“, erläutert LaMinga, die wie ihre Kollegin Piplies aus der Impro-Theaterszene kommt. „Dabei wollten wir aber nicht die ausgetrampelten Pfade ablaufen, sondern auch die etwas entfernteren Stadtteile entdecken.“

Gezielt suchen die beiden bemerkenswerte, schöne und einzigartige Dinge aus, die sie porträtieren. „Wir stellen Sachen vor, die der Otto-Normalverbraucher nicht kennt. Etwa den Kellerladen in Bilderstöckchen mit seiner kleinen, selbst erbauten Kapelle, oder die Bickendorfer Schweiz. Und das Bickendorfer Büdchen, das die Bläck Fööss zu ihrem Lied inspiriert hatte, steht eigentlich in Sülz – aber das konnte man halt nicht so gut singen.“

Bewusst sind die beiden bei ihren Entdeckungstouren in den Veedeln ausschließlich zu Fuß und mit dem Rad unterwegs – auch wenn sie weiter draußen liegen. Das nicht nur aus Umweltgründen, sondern weil ihnen auf diese Weise viel mehr auffällt. „Wer langsam reist, sieht besser hin“, so die Devise der beiden. Der nächste „VeedelSpass“ findet am Sonntag, 12. November, statt. Auf ihren Veedels-Pässen können sich die Gäste ihren Besuch stempeln lassen, zur jeweils siebten besuchten Show ist der Eintritt frei.  


VeedelsSpaß - die Quizshow rund um Köln, Sonntag, 12. November, 18 Uhr,  Atelier Theater, Roonstraße 78, 50674 Köln

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