Meisterschülerin von Markus LüpertzKölner Künstlerin Mirjam Pézsa stellt abstrakte Werke in Galerie N18 aus

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Drei abstrakte Bilder hängen an einer Wand.

Bilder von Mirjam Pézsa sind abstrakt und in Serien sortiert, hier aus der Gruppe „Passagen“.

In der Galerie N18 sind ab Sonntag die Werke der Kölner Künstlerin Mirjam Pézsa zu sehen. Sie lernte bei einem der bedeutendsten deutschen Maler.

Mirjam Pézsa will nicht auf ihren Lehrmeister reduziert werden. Die in Köln lebende und arbeitende Pézsa ist Meisterschülerin des bekannten Künstlers Markus Lüpertz. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Maler der Gegenwart und hat in Köln etliche Kirchenfenster in Sankt Andreas gestaltet.  Pézsas Werke sind nun mit einer eigenen Ausstellung in der Galerie N18 in der Kölner Innenstadt zu sehen.

Warum sollte sich ein Galerist Klein-Markus-Lüpertz aussuchen?
Mirjam Pézsa

„Mir ist es total wichtig, als Mirjam Pézsas gesehen zu werden, als Künstlerin, die ich bin, und nicht nur als Schülerin von Markus Lüpertz“, sagt die Künstlerin. „Schüler sein kann nämlich auch kopieren heißen. Aber das ist wie ein hermetischer Raum, ein Aquarium, und geht irgendwann ein. Meine Bilder unterscheiden sich sehr von seinen. Das wäre ja auch dramatisch. Warum sollte sich ein Galerist auch Klein-Markus-Lüpertz aussuchen?“ Galerist Bernd Bauer hat sich Mirjam Pézsa ausgesucht, ihre Bilder sind ab dem 1. Oktober im N18 zu besichtigen.

Eine Frau steht in farbverschmierter Kleidung vor einem großen Bild.

Mirjam Pézsa. Ihre Werke sind aktuell in der Galerie N18 in Köln zu sehen.

Ihre Arbeiten sind abstrakt und expressiv, teils informell, mehrere Bilder immer in Serien zusammengefasst, in Form von Figuren, Gruppen, Aktdarstellungen oder Farbfeldern. „Ich will nicht die Realität darstellen“, sagt sie. „Dann würde ich ein Foto machen.“ Vielmehr leitet sie die Frage: „Wie kann ich Licht erzählen und Räume schaffen über Farbe? Das ist es, was mich interessiert.“ Und wenn sie malt, dann existiert das Bild eigentlich schon: „Ich habe ein inneres Gefühl von den Bildern, die schon da sind, aber noch gemalt werden müssen“, so Pézsa. „Es gibt Arbeiten, die sind für mich sehr bedeutsam“, sagt sie.

Galerie N18: Mirjam Pézsas Ausstellung „Ohne Zögern“ ab Oktober

In der aktuellen Ausstellung etwa ist es das Bild „Passage 15“ mit verschiedenen Gelbtönen, schwarzen, weißen, braunen und bläulichen Farbflächen, das ihr besonders viel bedeutet, wenn auch weniger auf einer emotionalen Ebene: „Die Passage 15 ist ein Bild, das für meinen Werkkörper und das, was noch entstehen wird, sehr bedeutsam sein wird. Meine Entwicklung der künstlerischen Arbeit wird ja weitergehen und ich kann jetzt schon sagen, dass es eines der Bilder ist, die Eckpunkte markieren“, sagt Pézsa.

„Passage 15“ mit verschiedenen Gelbtönen, schwarzen, weißen, braunen und bläulichen Farbflächen hängt an der Wand.

Das Bild „Passage 15“ ist für die Künstlerin besonders bedeutend.

Die Ausstellung im N18 trägt den Titel „Ohne Zögern“, was sich laut Pézsa so erklärt: „Es bezieht sich auf eine Schonungslosigkeit, den Betrachter mit einer gewissen Unverständlichkeit zu konfrontieren. Meine Bilder haben nicht den Anspruch, einen Anspruch haben zu wollen. Zum Beispiel, verstanden oder schön gefunden zu werden.“

Bernd Bauer in seinen Räumlichkeiten.

Galerist Bernd Bauer.

Gleichzeitig beziehe sich „Ohne Zögern“ auch auf den Prozess des Malens an sich. „Ich kann da nicht zögern. Wenn ich überlege, wie das Rot auf dem Orange aussehen wird, habe ich schon verloren.“

Die Ausstellung „Ohne Zögern“ von Mirjam Pézsa ist von der Vernissage  am 1. Oktober ab 16 Uhr bis zum 17. November im N18 zu sehen.

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