MillionenprojektKölner Kirche an Nord-Süd-Fahrt wird wegen erheblicher Bauschäden saniert

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Sanierung St. Paul

Der Chor der Kirche an der Vorgebirgstraße ist bereits eingerüstet.

Die Kirche St. Paul an der Nord-Süd-Fahrt muss wegen maroder Wasserabflüsse und rostiger Stahlträger aufwendig saniert werden.

Die Kirche St. Paul zwischen der Kleingedankstraße und der Vorgebirgstraße wird generalsaniert. Dabei handele es sich keineswegs um eine Luxussanierung, betont die Gemeinde St. Severin, zu der St. Paul gehört. Bei genauem Hinsehen hätten Experten erhebliche Bauschäden festgestellt.

Kirche St. Paul: Sanierung könnte bis 2025 dauern

„Ausgewaschene Fugen im Außenbereich, die zu gefährlichem Steinschlag führen können, zu gering dimensionierte oder marode Wasserabflüsse, von Rost befallene Stahlträger bei den Betondecken im Turmbereich – um nur einige zu nennen“, heißt es in einer Gemeinde-Mitteilung. Man rechnet mit einer Bauzeit bis ins Jahr 2025. Solange ist die Kirche geschlossen.

Die portugiesisch- und die polnischsprachige Gemeinde, die St. Paul überwiegend nutzen, haben am vergangenen Wochenende ihren vorerst letzten Gottesdienst gefeiert. Es gibt aber die klare Zusage, dass beide Gemeinden nach der Sanierung zurückkehren können. Man rechnet mit Baukosten in Höhe von 6,1 Millionen Euro.

Baukosten werden vollständig vom Erzbistum übernommen

Die werden vollständig vom Erzbistum übernommen. Dazu hat man sich entschlossen, weil in St. Paul eben weiterhin fremdsprachige Gemeinden eine Heimat finden sollen. Einen kleinen Zuschuss erhält das Erzbistum aus Mitteln der Denkmalförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde St. Severin ist formal die Bauherrin.

Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand legen großen Wert darauf, dass kein Geld der Gemeinde für die Sanierung aufgewendet wird. Die Planungskosten sind hoch, bei der Sanierung von historischen Kirchenbauten aber „nicht unüblich“, heißt es in der Mitteilung, in der auch von „einem schmerzlichen Spareffekt“ die Rede ist.

Von einer notwendigen aber sehr aufwändigen Sanierung der Orgel haben die Verantwortlichen abgesehen. Grund ist, dass der Standort der Orgel bauphysikalisch so ungünstig ist, dass man nach einer Sanierung mit neuen Schäden am Gebäude rechnen müsste. Daher hat man entschieden, in Zukunft in St. Paul auf die große Orgel zu verzichten.

Gemeinde verzichtet auf Sanierung der Orgel

Nach Beendigung der Bauarbeiten wird eine kleinere sogenannte Truhenorgel die Messen musikalisch begleiten. Aber immerhin werden die in den 1960er Jahren grau übertünchten Natursteinpartien freigelegt, wodurch der Kirchenraum optisch gewinnen wird.

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