Überflutungsgefahr in DeutzStadt will die Kasemattenstraße „klimarobust gestalten“

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Die Kasemattenstraße wurde als topographischer Tiefpunkt der Umgebung ausgemacht.

Köln-Deutz – Spätestens die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer hat gezeigt, dass der Klimawandel nicht nur ein globales Phänomen ist. Die Auswirkungen der Erderwärmung können sich auf kleinstem lokalen Raum abspielen.

Dem trägt die Verwaltung in einer umfangreichen Vorlage Rechnung, mit der sie sich jetzt der Diskussion in den politischen Gremien stellt. Es geht um nicht weniger als um den umfangreichen „Umbau der Kasemattenstraße in Köln-Deutz zur Klimaanpassung“. Das Vorhaben trägt abgekürzt den Titel „Klimarobuste Kasemattenstraße“.

Tief liegende Straße birgt Gefahr für lokale Überflutung

Die Verantwortlichen der Verwaltung und der Stadtentwässerungsbetrieben (StEB) haben die Straße mitten in Deutz als „topograhischen Tiefpunkt“ ausgemacht. Dort kann sich, so heißt es in der Vorlage, der bei einem Starkregen anfallende Niederschlag aus dem Einzugsgebiet sammeln und zu einer lokalen Überflutung führen. Genauso gefährdet ist ein Teil des Platzes vor dem Deutzer Bahnhof und die Ecke Opladener Straße/Deutz-Mülheimer Straße.

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Aufgewertet wird im Zuge des Umbaus auch der Von-Sandt-Platz, der momentan eher trist wirkt.

Straße in Köln-Deutz: „Extreme Hitzebelastung“

Im Übrigen gehöre die Kasemattenstraße in Deutz zu extrem von Hitze belasteten Bereichen der Innenstadt. Das liege nicht zuletzt an den hohen Geschossbauten und der Blockrandbebauung rund um den Von-Sandt-Platz.

In einem Radius von 250 Metern rund um den Platz leben 3100 Menschen. Um diese vor den Hochwassergefahren zu bewahren, haben die Verwaltung und die SteB ein Maßnahmenpaket geschnürt und bitten nun um Zustimmung der Politik. An der Kasemattenstraße sollen Mulden ausgehoben werden, in die im Starkregenfall das Wasser geleitet wird.

Wasser wird in Auffangbecken weitergeleitet

Die Mulden werden 40 Zentimeter tief sein. Aus diesen gelangt das Wasser in die Rigole und die Zisterne. Rigolen sind Auffangbecken für Regenwasser unter der Geländeoberfläche. Sie sind meist mit Kies gefüllt, sodass das aufgefangene Wasser langsam versickert. In Zisternen wird das Wasser gesammelt und kann anschließend zur Bewässerung von Pflanzen verwendet werden.

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Die Kasemattenstraße soll im Bereich Von-Sandt-Platz für den Autoverkehr gesperrt werden. Die Auswirkungen der Sperrung wurden noch nicht geprüft. Die Fußgänger werden sich auf einem „Damm“ an der Mulde vorbei bewegen. Die Mulde wird mit Gras bewachsen sein, sodass eine Spielfläche entsteht. Falls die Mulde mit Wasser gefüllt ist, laden Trittsteine zur Durchquerung abseits des Weges ein.

Projekt wird mit Bundesmitteln gefödert

Die Integration von Dach- und bodengebundener Fassaden-Begrünung an der angrenzenden Schule fördert die Ziele des Projektes zusätzlich in den Bereichen Verdunstungskühlung, Verbesserung der Luftqualität sowie Regenwasserrückhalt. Das für die Umsetzung der Pläne zuständige Amt für Straßen- und Verkehrsentwicklung sowie die SteB haben Bundesmittel zur Förderung beantragt.

Es wurden 700.000 Euro bei einem städtischen Eigenanteil von 70.000 Euro in Aussicht gestellt. Die Gesamtkosten beziffert die Verwaltung derzeit grob auf 872.000 Euro. Jetzt ist im Mai die Politik gefragt.

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