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Hooligan-Schlägerei in KölnMehrzahl der Gefassten aus Dortmund

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Die Polizei nahm mehrere Tatverdächtige am Rudolfplatz fest. (Achivbild)

Zweieinhalb Wochen nach den Hooligan-Krawallen vom Rudolfplatz gibt es neue Erkenntnisse: Demnach gab es bereits zwei Stunden vor den Ausschreitungen, bei denen ein Mann lebensgefährlich verletzt wurde, einen fußballbezogenen Polizeieinsatz am Dom.

Auf den Treppen zum Bahnhofsvorplatz hatten sich etwa 200 Kölner Fans mit 30 befreundeten Dortmunder Anhängern fotografiert und Schlachtrufe gegrölt. Sie zündeten verbotene Knallkörper und Rauchbomben, einer zeigte laut Polizei den Hitlergruß. Gegen den Mann werde ermittelt, heißt es in einem Bericht des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger (SPD).

Zum Großteil BVB-Anhänger

Während diese Gruppe jedoch anschließend offenbar geschlossen ins Stadion fuhr, um das Testspiel des 1. FC Köln gegen Schalke 04 zu sehen, trafen sich weitere 100 bis 300 Männer vorwiegend aus der Hooligan- und Ultraszene am Rudolfplatz zu einer verabredeten Schlägerei. 57 Verdächtige nahm die Polizei vorläufig fest. Laut dem Bericht des Innenministeriums stamme der Großteil (24) aus der „Störer-Szene“ von Borussia Dortmund, 19 aus dem Fan-Umfeld des 1. FC Köln und 12 rechnet die Polizei der Anhängerschaft von Schalke 04 zu.

Insgesamt 19 der Festgenommenen waren vorbestraft. Wie erst jetzt bekannt wurde, soll bei der beispiellosen Hooligan-Schlägerei mitten in der Innenstadt auch ein unbeteiligter Passant leicht verletzt worden sein.

Dem Innenministerium zufolge bekam die Polizei vier Tage vor dem Testspiel erstmals Hinweise auf eine „starke Mobilisierung“ der Kölner Gewalttäterszene. Konkrete Hinweise zu einer geplanten Auseinandersetzung seien der Polizei aber „weder in den Tagen vor dem Spiel noch am Spieltag selbst“ bekannt gewesen.

Am Rudolfplatz waren 469 Polizisten eingesetzt. Sie hatten die Lage nach wenigen Minuten im Griff, Beamte verfolgten die flüchtenden Randalierer teilweise bis in den sechsten Stock eines Mietshauses. Für die Ermittlungen wurde eine Mordkommission mit weiteren 35 Polizisten eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs. (ts)