Kölner Journalist Günter Wallraff„Sollten Händeschütteln für immer abschaffen“

Der Kölner Enthüllungsjournalist Günter Wallraff
Copyright: dpa
Köln – Günter Wallraff ist dafür, das Händeschütteln auch nach dem Ende der Corona-Krise nicht wieder einzuführen. „Es sollten andere Begrüßungsformen an die Stelle treten“, sagte der Enthüllungsjournalist und Bestsellerautor der Deutschen Presse-Agentur in Köln. In anderen Kulturen sei das auch aus Hygienegründen schon lange eine Selbstverständlichkeit. „In unserer heutigen immer mobileren und zusammenwachsenden Welt werden Pandemien - so prognostizieren Epidemiologen – in Zukunft immer häufiger auf uns zukommen“, sagte Wallraff.
Direkt morgens wissen, was in Köln passiert
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden!

Copyright: Matthias Heinekamp/Nikolas Janitzki/Tobias Hahn
Was bringt der Tag? Was kann ich in Köln unternehmen? Wo sollte ich essen gehen? Oder soll ich vielleicht doch lieber ein Rezept nachkochen? Wie ist die aktuelle Corona-Lage in der Stadt? Und welche Geschichten sollte ich auf keinen Fall verpassen?
All das liefern wir Ihnen in unserem Newsletter „Stadt mit K“ von Montag bis Freitag immer bis spätestens 7 Uhr bequem und kostenlos in ihr E-Mail-Postfach.
Als Newsletter-Abonnent erhalten Sie außerdem regelmäßig exklusive Informationen und können an interessanten Aktionen und Gewinnspielen teilnehmen.
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden und über Köln auf dem Laufenden bleiben!
Günter Wallraff: Obdachlose sind Verlierer der Krise
Positiv an der Krise sei, dass unterbewertete Berufe endlich stärker gewürdigt würden. „Alten- und Krankenpfleger, Paketboten oder Supermarktkassierinnen halten unsere Gesellschaft doch im Innersten zusammen und müssen auf ein ganz anderes Lohnniveau angehoben werden“, sagte Wallraff. Verlierer der Krise seien diejenigen, die immer schon am unteren Ende der Gesellschaft gestanden hätten, vor allem die Obdachlosen. „Es sind ja in der Innenstadt kaum noch Passanten unterwegs, und die Tafeln bekommen immer weniger Lebensmittel.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Wallraff sagte, er wundere sich über die Milliardenbeträge, die der Staat jetzt plötzlich investieren könne. „Das ist natürlich auch nötig, nur frage ich mich: Was hätte man mit einem Bruchteil dieser Riesensummen an Armutsbekämpfung leisten können? Stattdessen hieß es sehr oft: „Ja, das wäre natürlich wünschenswert, hier und da etwas zu tun - aber leider ist das Geld dafür nicht da!““
Er selbst versuche derzeit, sich an die Regeln zu halten und Kontakt nach Möglichkeit zu vermeiden. „Ich bin 77 und gehöre damit zur Risikogruppe.“ Umso wichtiger sei es ihm, sich auch jetzt viel zu bewegen: Dafür unternehme er regelmäßig Radtouren. „Was ich früher gejoggt bin, lege ich jetzt mit dem Rad zurück.“ (dpa)