Überlastete Kölner Kliniken„Dringende Behandlungen auf unbestimmte Zeit verschoben“

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Universitätsklinik Köln

Die Universitätsklinik Köln

Köln – Die Kölner Kliniken sind durch die Corona-Pandemie weiterhin stark belastet. Laut Stadt gab es am Wochenende noch 18 freie Intensivbetten in Köln, was sechs Prozent der Gesamtkapazität bedeutet.

99 Corona-Patienten werden dort aktuell behandelt, 52 von ihnen sind an Beatmungsgeräte angeschlossen. Im Falle einer Komplettauslastung könnten allerdings einige weitere Intensivbetten zur Verfügung gestellt werden.

Corona: Kölner Intensivpfleger sind „überlastet“

Exemplarisch ist die Situation an der Uniklinik: „Mit gegenwärtig 45 Covid-19-Patienten, davon 25 auf unseren Intensivstationen, sind wir hoch ausgelastet“, erklärt Edgar Schömig, Direktor der Klinik, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber. „Das heißt: andere dringend gebotene medizinische Behandlungen müssen in großer Zahl auf unbestimmte Zeit verschoben werden.“

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Derzeit ist die Uniklinik noch in der Lage, Corona-Patienten aus anderen Kliniken, die aufgrund einer schweren Erkrankung in kleineren Krankenhäusern nicht mehr behandelt werden können, aufzunehmen – allerdings „in geringer Zahl“, so Schömig: „Besonders unser Intensivpflegepersonal ist jetzt bereits seit Wochen im höchsten Maß be- und auch überlastet. Erfahrenes Personal zur dringend benötigten Ablöse und zur Entlastung steht nicht ausreichend zur Verfügung.“

Lage im gesamten Land ähnlich

Deutschlandweit stellt sich die Lage ähnlich dar. „In einzelnen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünfmal so hoch wie im April. Dort geraten Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen oder haben diese bereits überschritten“, warnte Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) im Gespräch in der „Welt am Sonntag“.

Nach Angaben der DKG befinden sich gegenwärtig 40 Prozent mehr Covid-19-Intensivpatienten auf Station als noch während der ersten Welle im Frühjahr. Hinzu kommen demnach rund 16.000 Covid-19-Fälle, die auf Normalstationen versorgt würden.  

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