Medienzentrum geplantKölner Schulen sollen lernen wie guter Digitalunterricht geht

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Kölns Schüler sollen in Zukunft häufiger mit Hilfe von Tablets lernen.

Köln – Das Ziel der Stadt Köln ist ehrgeizig: Möglichst bald soll jedes Kölner Kind, wenn es auf die weiterführende Schule kommt, ein Tablet zur Verfügung haben. Schon jetzt wird an einigen Pilotschulen wie der Gesamtschule Wasseramselweg mit dem Konzept „Get your own device“ gearbeitet, wobei jeder je nach familiären Möglichkeiten das Gerät entweder durch die Eltern finanziert bekommt oder von der Stadt ein i-Pad zur Verfügung gestellt wird.

Die Pandemie hat hier einen ungeheuren Schub ausgelöst: 50.000 mobile Endgeräte sind bereits jetzt an den Kölner Schulen im Einsatz. Kurzfristig sollen allein im Rahmen einer Förderung von Schulen in sozial benachteiligten Vierteln nochmal 11.000 Geräte hinzukommen. Damit gehört Köln in Deutschland zu den Vorreitern. Bis Ende des ersten Quartals sollen nach Aussage der Stadt außerdem alle 295 Schulen mit leistungsstarkem Wlan und gigabytefähigen Leitungen ausgestattet sein.

Köln braucht didaktische Konzepte

Aber das Problem ist: Digitale Endgeräte allein machen noch keinen guten digitalen Unterricht. Es braucht Know-how bei den Lehrkräften und vor allem didaktische Konzepte. Außerdem erfordern die riesigen Mengen an Geräten, dass die Stadt neben den Leitungen jede Menge Infrastruktur zur Verfügung stellen muss, da alle Geräte einheitlich ausgestattet werden sollen. Systemadministratoren müssen Software aufspielen, die Apps zur Verfügung stellen und den kontinuierlichen IT-Support für die Schulen leisten. Um all diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, soll in Köln ein kommunales Medienzentrum entstehen.

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Dieses besteht aus zwei Säulen: Das bereits existierende technische Klassenzimmer (Tekla) – eine Art Workshopraum – wird in das neue Zentrum integriert. In dem Workshopraum und einem neuen so genannten Makerspace, werden für Lehrkräfte alle technischen Möglichkeiten zum kreativen Ausprobieren und Tüfteln zur Verfügung gestellt und auch vor Ort angeleitet. Außerdem gibt es eine Lernlandschaft zum eigenständigen Ausprobieren mit den Geräten.

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Die Stadt hofft, dass sich so alle an Schule Beteiligte in Köln dem Thema digitale Ausstattung und digitales Lernen nähern. Ziel des Zentrums ist neben dem Aufzeigen der technischen Möglichkeiten auch die pädagogische Beratung der Schulen, wie die digitalen Hilfsmittel in den Unterricht integriert werden können. So soll sichergestellt werden, dass die hochwertige digitale Ausstattung der Schulen auch wirklich didaktisch sinnvoll und in der Breite von allen Lehrkräften genutzt wird.

An Kölner Schulen soll es einheitliche Strategien geben

Außerdem soll mit Hilfe eines externen Beratungsunternehmens bis zum Ende des ersten Quartals ein Medienentwicklungsplan entwickelt werden. An dem Prozess sollen alle Kölner Schulen beteiligt werden. Ziel ist es, die genauen Bedarfe der einzelnen Schule zu ermitteln und gemeinsame einheitliche Strategien für alle Schulen zu entwickeln. Schließlich sollen am Ende des Prozesses alle Kölner Schülerinnen und Schüler im digitalisierten Unterricht mit den gleichen Voraussetzungen lernen. Der Rat der Stadt soll die Errichtung des neuen Medienzentrums am 1. März beschließen. Die Sachaufwandskosten hierfür belaufen sich auf 100.000 Euro pro Jahr. Außerdem soll für Einrichtung und Umsetzung des Konzepts eine eigene neue Stelle geschaffen werden.

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