Verluste in MillionenhöheFahrgastzahlen der KVB sind drastisch eingebrochen

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Köln – Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) blicken bezüglich der Fahrgastzahlen auf ein katastrophales Jahr zurück, ausgelöst von der Corona-Pandemie. Verkündete das Unternehmen im Jahr 2019 noch einen absoluten Rekord mit insgesamt 286 Millionen Fahrten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 167,7 Millionen – ein Einbruch um 41,4 Prozent. Der erste Lockdown im März 2020 schlug sich in diesen Zahlen besonders deutlich nieder. Der Fahrplan war damals aufgrund des Infektionsschutzes zunächst ausgedünnt worden.

Doch auch nachdem der Betrieb im Mai wieder hochgefahren wurde, mieden viele Kunden die Bahnen und Busse aufgrund der Sorge vor einer Ansteckung weiterhin. Hinzu kam, dass im November die Restaurants und vor Weihnachten der Einzelhandel schließen mussten, weshalb insgesamt weniger Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind.

„Dabei haben wir im Verlauf des Jahres eine Wellenbewegung erlebt“, sagt KVB-Chefin Stefanie Haaks. Im ersten Lockdown lag die Auslastung der Fahrzeuge laut KVB zeitweise bei durchschnittlich rund 20 Prozent – zwischen Mai und September stieg diese wieder deutlich an, um im zweiten Lockdown wieder zurückzugehen – allerdings auf einem höheren Niveau als im Frühjahr 2020. Im Moment liege die Auslastung bei lediglich 30 bis 40 Prozent.

Ausgleich über Rettungsschirm

Der Einbruch bei den Fahrgästen bedeutet auch deutlich geringere Einnahmen als bislang. Die Fahrgelderlöse lagen laut KVB um knapp 55 Millionen Euro unter Plan. „Dank des ÖPNV-Rettungsschirms von Bund und Land konnten diese Verluste zu einem großen Teil ausgeglichen werden“, sagt Haaks. Aus diesem Fördertopf habe das Unternehmen 45 Millionen Euro erhalten. Da aufgrund der anhaltenden Pandemie auch für das laufende Jahr mit erheblichen Einnahmeverlusten zu rechnen ist, hatte die Branche über den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Gesprächen mit der Politik einen weiteren Rettungsschirm für 2021 gefordert. Die Verkehrsminister und Senatoren der Länder haben sich in einer Sondersitzung der Verkehrsministerkonferenz Ende Februar bereits einstimmig für die Fortführung des Rettungsschirms ausgesprochen.

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Mit zunehmender Dauer der Pandemie verzeichneten die KVB einen Rückgang ebenso bei den Gelegenheitskunden wie auch bei den Stammkunden – dort allerdings in einem wesentlich geringeren Umfang. Die Zahl der Fahrgäste, die mit einem Zeitticket – Semester-, Schüler-, Studenten- oder Monatsticket – unterwegs waren, sank von rund 316.200 auf knapp 303.200. Das bedeutet einen Rückgang von rund vier Prozent.

Haaks wirbt für Hygienekonzept

Haaks wirbt dafür, den Hygienekonzepten der KVB zu vertrauen. „Wir haben schon zu Beginn der Pandemie eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen, um sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeitenden vor einer Ansteckung zu schützen“, sagt sie. Die Fahrerinnen und Fahrer sollen an jeder Haltestelle automatisch die Türen öffnen, damit die Fahrzeuge durchlüftet werden und die Fahrgäste nicht auf den Anforderungsknopf drücken müssen. An den Endhaltestellen bleiben die Türen zudem länger geöffnet, um die Durchlüftung zu verbessern. Auch die Funktionsweise der Klimaanalagen soll einen permanenten Luftaustausch fördern. Die Busse und Bahnen werden nicht nur jeden Abend gereinigt und desinfiziert, sondern auch tagsüber sind Reinigungstrupps unterwegs.

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„Inzwischen liegen mehrere nationale und internationale Studien vor, die belegen, dass es weder ein erhöhtes Ansteckungsrisiko noch belegbare Infektionsketten im ÖPNV gibt“, sagt Haaks. Wer sich an die geltenden Corona-Regeln halte, könne mit Bus und Bahn fahren, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Mitarbeiter der KVB, die aufgrund eines ärztlichen Attests von der Maskenpflicht befreit sind, werden laut der KVB-Chefin nicht im direkten Kundenkontakt eingesetzt.

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