Die Kölner Kirchen rufen zu einem Schweigegang am 6. November auf, der den Opfern des Holocaust und von Antisemitismus zur Seite stehen soll.
Kölner Kirchen mit AppellSchweigegang für Opfer von Holocaust und Judenhass in Köln

2023 nahm Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (Mitte) an dem Schweigegang der Kölner Kirchen teil.
Copyright: Rolf Vennenbernd/dpa
Die Kölner Kirchen rufen für Donnerstag, 6. November, zu einem ökumenischen Schweigegang auf. Zum Jahrestag der Pogromnacht, die sich am Sonntag zum 87. Mal jährt, wollen das Katholische Stadtdekanat Köln, der Katholikenausschuss in der Stadt Köln und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region den Opfern von Holocaust und Judenhass gedenken.
Mit dem Schweigegang möchte das Bündnis ein Zeichen setzen, dass man an der Seite seiner jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn stehe. Der Gang startet am 6. November um 18 Uhr am Jüdischen Museum an der Kreuzung Obenmarspforten / Unter Goldschmied. Ziel ist die Synagoge an der Roonstraße, sie soll gegen 19.30 Uhr erreicht werden.
Kölner Kirchen bitten um Verzicht auf Transparente und Fahnen
Die Kölner Kirchen verzichten bei dem Schweigegang auf Reden und bitten darum, auf Transparente und Fahnen zu verzichten. „Wir gehen schweigend und mit brennenden Kerzen durch die Straßen, um so unsere Solidarität mit den Menschen auszudrücken, die seit zwei Jahren unter dem veränderten Klima in unserer Gesellschaft leiden“, sagt Robert Kleine, Stadtdechant des Katholischen Stadtdekanats Köln.
Die antisemitischen Straftaten in Nordrhein-Westfalen sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. Auch der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) spricht in seinem jüngsten Bericht von einer Zunahme antisemitischer Vorfälle. RIAS dokumentiert „antisemitische Vorfälle ober- und unterhalb der Strafbarkeitsgrenze aus der Perspektive der Betroffenen“, eine repräsentative Stichprobe stellen diese Zahlen allerdings nicht dar, so der Verband. (tli)

