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Abschied vom DieselantriebKVB bestellt für Köln neue Elektrobusse von einem spanischen Hersteller

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Ein E-Bus von Hersteller Irizar

Der Hersteller Irizar liefert den Kölner Verkehrs-Betrieben neue Elektrobusse.

Es handelt sich um die bislang größte Beschaffung des Unternehmens im Busbereich. Die erste Auslieferung ist für Oktober 2026 geplant.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wollen ihr Busnetz bis zum Jahr 2030 vollständig auf batteriebetriebene Elektrobusse umstellen, um den Ausstoß von Luftschadstoffen zu reduzieren. Busse mit Dieselantrieb werden somit in Köln zum Auslaufmodell. Einen wichtigen Schritt auf dem Weg dahin hat das Unternehmen jetzt unternommen und 78 Elektrobusse bei Jebsen & Jessen E-Mobility bestellt.

Es handelt sich um die bislang größte Neuanschaffung im Busbereich. Fast zwei Drittel der KVB-Busse werden mit den Neuzugängen über einen elektrischen Antrieb verfügen. Zählt man auch die im KVB-Netz eingesetzten Fahrzeuge von Subunternehmern hinzu, wird es fast die Hälfte sein.

KVB kauft 38 Gelenkbusse mit einer Länge von mehr als 18 Metern

Jebsen & Jessen gehört zum Multikonzern Jebsen Group aus Hongkong, der mit Konsumartikeln, Industriegütern, Getränken und Luxusprodukten handelt und in Hongkong unter anderem die Biermarke „Blue Girl Beer“ vertreibt. Hergestellt werden die Elektrobusse vom spanischen Hersteller Irizar, der seinen Sitz im Baskenland hat und seit 2014 batteriebetriebene Busse produziert. 

Ein Solobus mit 70 Plätzen, wie ihn die KVB einkaufen will.

Die KVB hat 38 Gelenkbusse und 40 Solobusse bestellt. Die Gelenkbusse sind jeweils 18,2 Meter lang, die kleineren Solobusse jeweils 12,16 Meter. Jeder Bus weist eine Breite von 2,55 Meter und eine Höhe von 3,40 Meter auf. Mit unter 21 Tonnen Leergewicht dürfen die Gelenkbusse wie auch mit etwa 14,5 Tonnen Leergewicht die Solobusse laut der KVB auch mit vielen Fahrgästen an Bord über sämtliche Kölner Brücken fahren.

Die neuen Gelenkbusse werden eine Kapazität von 110 Plätzen bieten, darunter befinden sich mindestens 43 Sitzplätze. Die Solobusse bieten 70 Plätze, davon mindestens 30 Sitzplätze. Gegebenenfalls werde sich die Anzahl der Sitzplätze bis zur Auslieferung noch erhöhen, teilte die KVB mit. Die E-Busse sind barrierefrei zugänglich und bieten eine Abstellfläche für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren. Sämtliche Fahrzeuge sind mit einem Wärmepumpensystem ausgestattet, um den Innenraum im Sommer auch klimatisieren zu können.

Acht Hersteller bewerben sich bei einer europaweiten Ausschreibung

Jebsen & Jessen erhielt den Zuschlag innerhalb einer europaweiten Ausschreibung, die von September 2024 bis September 2025 lief. Insgesamt bewarben sich laut der KVB acht Hersteller um den Auftrag. Letztlich habe „das beste Preis-Leistungsverhältnis, in dem Preis und Qualität berücksichtigt wurden“, den Ausschlag für die Entscheidung gegeben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Auslieferung der ersten Busse ist für Oktober 2026 geplant.

Die KVB hat bereits 118 Elektrobusse des niederländischen Herstellers VDL Bus & Coach im Einsatz. Das Unternehmen musste der KVB vor vier Jahren eine Konventionalstrafe zahlen, weil es Elektrobusse nicht rechtzeitig geliefert hatte. Die Vertragsstrafe wurde fällig, weil es bei der Auslieferung von 53 bestellten Fahrzeugen zu Verzögerungen kam. VDL führte das während der Corona-Pandemie auf Engpässe im Werk und Probleme in den Lieferketten zurück.