Letzte Ruhe im Garten der Lichter
Eil – Auf dem Friedhof Leidenhausen in Eil wird ein Bestattungsgarten angelegt, zusätzlich wird es bald auch die Möglichkeit von Baumbestattungen geben. Eine entsprechende Vorlage der Verwaltung haben die Politiker der Porzer Bezirksvertretung einstimmig verabschiedet.
Eine bis jetzt freie Wiese auf dem Flurstück acht ist für den Bestattungsgarten vorgesehen. Der genaue Ort für die Baumgräber steht hingegen noch nicht fest. Seit einigen Jahren wandelt sich die Bestattungskultur, weg vom traditionellen Grab mit Grabstein hin zu alternativen Formen. Die Gründe sind vielfältig. Mitunter sind die Angehörigen mit der Grabpflege finanziell und vom Zeitaufwand her überfordert oder die Hinterbliebenen wohnen weit entfernt vom Heimatort der Verstorbenen. Auch der Wunsch nach einer naturnahen Bestattung ist ein Grund, sich gegen die Anmietung eines klassischen Grabfeldes zu entschieden. Deshalb suchen immer mehr Menschen nach weniger pflege- und kostenintensive Grabstätten. Darauf hat die Stadt reagiert. Sie bietet unter anderem seit 2009 die Möglichkeit der Bestattung in einem Kooperationsgrabfeld in Form eines Bestattungsgartens an. Zuerst gab es dieses Angebot auf dem Melaten-Friedhof in Lindenthal. Im Stadtbezirk Porz gibt es Bestattungsgärten bis jetzt auf den Friedhöfen in Wahn und in Porz-Mitte an der Alfred-Nobel-Straße.
Statt konventioneller Grabreihen sind die Bestattungsgärten wie ein zusammenhängender Landschaftsgarten gestaltet, mit unterschiedlicher Anmutung. So soll es auf dem Friedhof Leidenhausen zukünftig etwa einen Auengarten, einen Bauerngarten und einen Garten der Lichter geben. Alle Themengärten werden durch angelegte Wege verbunden und gut zugänglich sein. Auf dem neuen Areal auf dem Friedhof an der Schubert Straße, das rund 800 Quadratmeter groß ist, werden 58 Sarg- und 100 Urnengrabstätten realisiert.
Das Besondere ist, dass die Grabpflege in dem Bestattungsgarten komplett von den Friedhofsgärtnern übernommen wird. Allerdings sind dadurch der persönlichen Gestaltung des Grabes Grenzen gesetzt. Es gibt aber verschieden Grabsteine oder Inschriften zur Auswahl. Das heißt, die Bestattung ist nicht anonym. Auch können Blumen am Grab abgelegt oder Kerzen aufgestellt werden. Damit unterscheiden sich die Bestattungsgärten etwa von dem Konzept eines Friedwaldes, in dem keine persönlichen Gegenstände oder Pflanzen platziert werden dürfen.
Mit der Baumbestattung bietet die Stadt aber auch dieses Konzept schon seit 2008 auf städtischen Friedhöfen an, etwa auf dem Ostfriedhof in Dellbrück. Bis jetzt allerdings noch nicht im Stadtbezirk Porz.
Doch noch in diesem Jahr soll ebenfalls auf dem Friedhof in Leidenhausen ein Grabfeld zur Baumbestattung eingerichtet werden. Baumgrabstätten sind allerdings nur für Urnenbeisetzungen zugelassen. Die Urne wird dabei am Fuß des Baumstamms im Boden eingesetzt. Ein Naturstein mit Namen und Lebensdaten des Verstorbenen markiert das Grab. An einem Baum können bis zu vier Gräber eingerichtet werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadt und einer extra Seite der Genossenschaft der Kölner Friedhofsgärtner, die in Kooperation mit der Stadt die Bestattungsgärten entwickelt hat.
www.bestattungsgaerten.de