Bombenentschärfung in Köln-LindenthalVor der Evakuierung noch Brötchen an das Ordnungsamt verteilt

Liselotte Wiederhold und ihr Sohn Ralf müssten ihr Kiosk für die Bombenentschärfung schließen.
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Lindenthal – Ohne Zwischenfälle sind am Montag in Lindenthal zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. In der vergangenen Woche waren eine englische Fünf-Zentner-Bombe und ein 50-Kilo-Sprengkörper amerikanischer Bauart auf einem Parkplatz in der Nähe des St.-Elisabeth-Krankenhauses Hohenlind gefunden worden.
Während der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bomben unschädlich machte, mussten rund 1000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, für den Verkehr gab es weiträumige Sperrungen. Liselotte Wiederhold und ihr Sohn Ralf schlossen ihren Kiosk um 9 Uhr – aber nicht, ohne vorher die Mitarbeiter des Krankenhauses und des Ordnungsamts mit Brötchen zu versorgen.
Im Krankenhaus wurden 65 Patienten aus dem West- und Südteil in den östlichen Trakt verlegt, Operationen fanden keine statt. Auch ein Schwesternwohnheim und ein Gebäude mit Arztpraxen wurden geräumt.
Gegen 12.30 Uhr gaben die Experten dann Entwarnung. „Es ist alles planmäßig gelaufen“, sagte Dieter Daenecke, technischer Einsatzleiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland. Die kleine Bombe entschärften er und seine Mitarbeiter per Hand, die größere mit einer ferngesteuerten Vorrichtung, die den Zünder herausdrehte.
Auch die Vertreter der Stadt waren zufrieden. „Es ist alles gut gelaufen, weil die Bevölkerung gut kooperiert hat“, sagte Heribert Büth vom Ordnungsdienst. Die Stadt hatte den Anwohnern die Aula der Grundschule an der Freiligrathstraße zur Verfügung gestellt, doch nur 16 Evakuierte nahmen das Angebot wahr.