Frauen zur Prostitution gezwungenPolizei Köln nimmt Dealer in Sülz fest

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Drogendealer Sülz

Die Kölner Polizei hat in einer Wohnung in Sülz große Mengen Marihuana und Kokain gefunden.

Sülz – Im Kommissariat 26 der Kölner Polizei, wo gegen kriminelle Banden ermittelt wird, sprechen sie ungern von „Loverboys“. Das klingt so nett, beinahe rührend, nach etwas für’s Herz. Das Wort Zuhälter treffe eher zu, heißt es. Denn was hinter diesem Begriff steht, sind nicht selten schwere Verbrechen und viele üble Schicksale. Illegale Prostitution zum Beispiel, sexuelle Nötigung, oft auch Körperverletzung und Drogenhandel. So wie im Fall eines 29-jähriges Kölners, der schon einmal jungen Frauen die ewige Liebe versprochen, diese kurze Zeit später aber zur Sexarbeit geschickt und sich daran bereichert hat. Jahrelang war er dafür schon im Gefängnis. Noch während seiner Bewährungszeit soll er jüngst wieder mit ähnlichen Taten angefangen haben, diesmal womöglich in noch größerem Stil. Und wieder sitzt er in Untersuchungshaft.

Der Festgenommene habe schon im Alter von 23 Jahren junge Mädchen und Frauen zur Prostitution gezwungen, ihnen das Geld abgenommen und sich so einen luxuriösen Lebensstil geleistet, sagt Axel Heimann, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des KK 26. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete 2014 von dem Prozess vor dem Kölner Landgericht gegen den gebürtigen Solinger, den die Boulevard-Presse damals „Kölns schlimmsten Liebesschuft“ nannte. Von einem durchtrainierten Mann war die Rede, der seine späteren Opfer in Fitnessstudios ansprach. 16 bis 19 Jahre alt waren die Jugendlichen damals, die er in Bordelle schickte. Diesmal sollen sie zum Teil etwas älter gewesen sein.

Spürhund erschnüffelte die Drogen

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„Wenn eines der Opfer zur Polizei gehen wollten, hat er sie getreten und verprügelt, sie eingeschüchtert“, sagt Heimann. Doch die Einschüchterungen brachten nichts. Abermals wurde er angezeigt, und am Donnerstag stand die Polizei mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss vor seiner Haustür in Sülz nahe dem Justizzentrum. 18 Kilo Marihuana, 300 Gramm Kokain, acht scharfe Schusswaffen mit Munition, 85.000 Euro Bargeld und eine Geldzählmaschine fanden die Ermittler in seinem Keller – oder besser gesagt Drogenspürhund „Jörgi“ erschnüffelte die Beweismittel. Der Verdächtige soll in den vergangenen Monaten erneut in großem Stil Drogen verkauft und sich damit zum Beispiel Luxusautos gekauft haben. „Die Nachbarn haben sich schon lange gewundert, wie sich der Mann das leisten konnte“, sagt Heimann. Der Fund, den die Ermittler am Freitag im Polizeipräsidium verkündeten, könnte die Antwort darauf sein. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, droht dem jungen Mann erneut eine mehrjährige Haftstrafe.

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