Junkersdorf ist ein Dorf am Rande der Stadt, in dem es alte Gutshöfe und neue Wohnquartiere gibt, dazu den alten Ortskern und viele Gastro-Adressen.
So schön ist JunkersdorfAlt und Neu wechseln sich ab im Kölner Westen

In der früheren Belgiersiedlung ist ein Grachtensystem entstanden.
Copyright: Bernd Schöneck
Ein historisch gewachsener Ort mit beschaulichem Flair, einigen netten Einkaufs- und Gastro-Adressen sowie, vor allem, viel Grün sowohl im Innern als auch in der Umgebung, etwas entfernt vom Trubel der City, aber nicht „ewig weit draußen“: Selbst mit dem Fahrrad braucht man nur rund 15 Minuten bis zum Aachener Weiher, der die Grenze von Lindenthal zur Innenstadt bildet – über eine Route, die einen durch Grüngürtel, Stadtwald und Lindenthaler Kanäle fast komplett durch Grün führt. In Junkersdorf lässt es sich leben und durchatmen.

Die „Junkersdorfer Stadtgärten“ sind an der Grenze zu Müngersdorf und Weiden entstanden.
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Auf den knapp 7,5 Quadratkilometern Fläche leben etwas mehr als 15.000 Menschen: Der Ort ist in den vergangenen Jahren durch Neubaugebiete deutlich gewachsen. Dies trifft vor allem auf den nördlichsten Teil des Veedels zu, der jenseits der Aachener Straße liegt: Noch bis 2010 lag dort das Sendezentrum des Senders RTL, der nach Deutz umgezogen war. Hier ist ein neues Stadtviertel mit mehr als 400 Wohneinheiten entstanden. Zugleich ist hier die Grenzziehung von Junkersdorf nicht einfach: Nördlich des früheren RTL-Areals „verschwimmt“ die Siedlung mit Müngersdorf, nur die direkt über die Aachener Straße erreichbaren Straßen wie Max-Pechstein-, Oskar-Kokoschka-Straße und Im Klostergarten zählen noch zu Junkersdorf. Die allerjüngste Junkersdorfer Siedlung liegt jedoch ganz im Nordwesten: Nördlich der Ludwig-Jahn-Straße, nahe der Autobahnbrücke zum Nachbarveedel Weiden, entstanden dort vor einigen Jahren die „Junkersdorfer Stadtgärten“ mit knapp 200 Wohneinheiten und Kindergarten, sowie einem gemütlichen zentralen Plätzchen.
Alte Dorfkirche „Am Himmel“ und die prächtige Statthalterhofallee

Die Alte Dorfkirche wurde nach einem Brand im Jahr 1754 wieder aufgebaut.
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Historischen Charme entwickelt das Veedel rund um die alte Dorfkirche mit ihrer weißen Backsteinfassade, auf die es passenderweise über die Straße „Am Himmel“ zugeht: Hier ist seit 1223 eine Kirche urkundlich erwähnt; nach einem schweren Brand im Jahr 1754 wurde sie wieder aufgebaut und um ihren Westturm erweitert; bis 1908 war sie die katholische Pfarrkirche von Junkersdorf. Wenige Schritte entfernt liegt, zwischen Am Hof und Frohnhofweg, der Fron- oder Frohnhof, im 18. Jahrhundert gebaut, mit prächtigem Eingangsportal und gegenüber liegender kleiner Kapelle, der heute zu Wohnzwecken und für den Pferdesport genutzt wird. Ähnlich imposant und geschichtsträchtig ist der große Kastanienhof an der Ecke Statthalterhofweg / Kölner Weg, der heute Eventlocation sowie Sitz mehrerer medizinischer Einrichtungen ist. Wiederum unweit entfernt hiervon, verläuft auf 700 Meter Länge die Statthalterhofallee, die von einer prächtigen Baum-Doppelreihe und eingebettetem Fußweg dominiert wird – die wahrscheinlich schönste der zahlreichen Alleen im Veedel.
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Stüttgenhof und das Kölner Waldlabor

Das Waldlabor im äußersten Süden von Junkersdorf ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Rhein-Energie und Toyota.
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Doch wo immer man sich in Junkersdorf befindet, ist die Natur nicht weit: Südlich des Sterrenhofwegs geht es, an einer Wohnanlage vorbei, über einen Feldweg in einen Teil des Grünzug West mit Feldern, Wald, Grünflächen und, seit einigen Jahren, einer Streuobstwiese mit selten gewordenen Apfelsorten. Ganz im Süden des Stadtteils geht es über den Stüttgenweg am Stüttgenhof, einer weiteren geschichtlichen Hofanlage vorbei, die von einem Wassergraben umgeben ist. Nach einiger Zeit kommt man ans „Kölner Waldlabor“, das seit 2010 angelegt wurde. Auf einem 1,2 Kilometer langen Weg, der durch das Gebiet mäandert, lässt sich der thematisch unterteilte Wald entdecken – der inzwischen richtig hoch gewachsen ist.
Das „Limelight“ steht leer

Das frühere „Limelight“ steht seit Langem leer. Der letzte Pächter, der ein Restaurant speziell für Familien betrieb, musste aufgeben.
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Auf dem Rückweg über die Dürener Straße geht es zu einem weiteren relativ neuen Veedel von Junkersdorf: dem Stadtwaldviertel, das seit Anfang des Jahrtausends nach dem Abzug der belgischen Truppen entstanden ist. Besonders schön ist der Bereich um die René-Magritte-Promenade, an der einige Läden, Praxen und Büros liegen: Hier wurden Grachten ins Stadtteilbild integriert. Eine einst beliebte Adresse des Viertels liegt derzeit leider brach: das „Limelight“ an der Fichtenstraße, in dem einst Feiern, Konzerte und Karnevalssitzungen stattfanden, aber nach Lärmbeschwerden und wegen planungsrechtlicher Probleme schließen musste; ein zwischenzeitliches in den Räumen eröffnetes Restaurant speziell für Familien mit kleinen Kindern hielt sich nicht lange.
Kulinarisch hat Junkersdorf mehrere lohnenswerte Ziele zu bieten. Ein kleines Kuriosum sind die gleich drei italienischen Restaurants am Anfang des Kirchwegs, von denen das „Stella“ das familiärste sein dürfte. Eine ebenfalls fest etablierte Adresse ist seit mehr als 40 Jahren das griechische „Filoxenia“ in Marsdorf, das geografisch ebenfalls zu Junkersdorf gehört, sowie das Sushi-Restaurant „Strassfeld“ im alten Ortskern. Junkersdorf profitiert stark vom Angebot der direkt benachbarten Veedel: Der „Playa in Cologne“, dem Stadion und dem Stadionbad sowie der Jahnwiese mit Calisthenics-Park, die allesamt zu Müngersdorf gehören. Direkt daneben, und Teil von Lindenthal, liegen der Adenauerweiher mit dem „Club Astoria“, dem früheren Offizierskasino der belgischen Streitkräfte, wo sich heute ein gehobenes Restaurant und ein gemütlicher Biergarten befinden – der im Winter zum kleinen „Winterzauber“-Markt wird.