WohnungsbauAnwohner sorgen sich um die schnuckelige Alsdorfer Straße

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Auf dem Grundstück an der Alsdorfer Straße 7-9 sollen Wohnungen entstehen.

Auf dem Grundstück an der Alsdorfer Straße 7-9 sollen Wohnungen entstehen.

Köln-Braunsfeld – Schmal, kopfsteingepflastert und grün schlängelt sich die Alsdorfer Straße an einem lauschigen Spielplatz vorbei und verführt auch städtische Planer zu Schwärmereien. „Sie ist wirklich schnuckelig und ordentlich beparkt“, lobte Heinrich Funk, Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes.

Bald rücken Bagger an

Verwaltungsangestellte, Mitglieder der Bezirksvertretung Lindenthal sowie Anwohner und Mitarbeiter der Firmen Pandion und Frey hatten sich vor dem Gelände an den Hausnummern 7-9 getroffen, um sich einen Eindruck von dem Areal zu verschaffen, das derzeit von der Firma Ketten-Theis genutzt wird. Denn bald werden die Bagger anrücken. Pandion möchte hier Wohnhäuser errichten.

Gerade hat die Bezirksvertretung Lindenthal zugestimmt, dass der Stadtentwicklungsausschuss einen Bebauungsplanverfahren für das Gebiet Alsdorfer Straße 7-9 einleitet. Gleichzeitig hat das Stadtteilparlament einer Empfehlung des Rahmenplanungsbeirats zugestimmt, wonach diese Pläne mit einem anderen Bauprojekt abgestimmt werden sollen.

Denn das Neubauprojekt der Firma Pandion ist nicht das einzige an der Alsdorfer Straße. Auf dem östlichen Nachbargrundstück plant die Firma Frey ebenfalls Wohnungsbau. Ein entsprechender Bebauungsplan wird erstellt.

Wegen der räumlichen Nähe der Neubauprojekte hatte auch der Mitarbeiter des Stadtplanungsamts, Heribert Funk, beim ersten Treffen eine Bitte geäußert: „Schließen Sie sich zusammen und entwickeln Sie das Gebiet gemeinsam.“ Die beiden Nachbarvorhaben sollten städtebaulich aufeinander abgestimmt sein.

Das sahen Manuela Voigt von der Firma Frey und Thomas Brunken, Mitarbeiter der Firma Pandion, genauso und besprachen erste Schritte einer gemeinsamen Planung. So möchten die Investoren zusammen einen Wettbewerb für das Doppelprojekt ausschreiben.

Vier bis höchstens sechs Architekturbüros sollen eingeladen werden, sich mit Entwürfen daran zu beteiligen. Auch die Bezirksvertretung empfahl, die Teilnehmerzahl derartig zu beschränken.

Insgesamt 150 bis 200 Wohnungen sollen auf den beiden Grundstücken entstehen. Auf Wunsch der Bezirksvertretung Lindenthal soll das Kooperative Baulandmodell zur Anwendung kommen, so dass 30 Prozent der entstehenden Wohnungen sozial gefördert sein werden.

Eine weitere grundlegende Bedingung für die Zulässigkeit des Wohnungsbaus besprach Funk mit Investoren, Politikern und Anwohnern. Die verkehrstechnische Erschließung müsse gesichert sein. Es stelle sich die Frage, ob die Alsdorfer Straße den zusätzlichen Verkehr, der durch den Zuzug entsteht, aufnehmen könne.

Diese Frage hatten sich Anwohner schon gestellt, als 2004 ein Rahmenplan aufgestellt worden war, wonach Wohnbebauung in dem Areal zulässig wurde und die GAG im Jahr 2006 plante, dort Wohngebäude zu errichten. Damals hatten Bürger sich Gedanken darüber gemacht, ob die schmale Alsdorfer Straße den steigenden Verkehr durch die neuen Wohnhäuser fassen könnte und Alternativen gesucht. Wegen Schwierigkeiten bei der Umsetzung verfolgte die GAG ihre Pläne nicht weiter, doch es wurden Ideen entwickelt, wie das Areal verkehrstechnisch erschlossen werden kann.

Ilsetraut Popke, Mitglied der Interessengemeinschaft Braunsfelder Bürger, stellte die Pläne den Bezirkspolitikern, Verwaltungsmitgliedern und Anwohnern vor. "Wir schlagen den Bau einer zusätzlichen Erschließungsstraße vor." Von der Stolberger Straße führe eine öffentliche Gewerbestraße in Richtung des östlichen Teils des Areals. "Von dort kann man eine neue Straße bauen, die in das Wohngebiet führt", erläuterte Popke. Die Alsdorfer Straße solle aber nicht mit der neuen Zufahrtstraße verbunden werden, um Schleichverkehr zwischen Stolberger Straße und Maarweg zu vermeiden.

Heribert Funk nannte eine andere Möglichkeit, nämlich das Gebiet vom Maarweg aus über die Eisenbahntrasse zu erschließen, die bislang nur als Rad- und Fußgängerweg geplant sei. Auch die Anderen sahen das als Alternative. "Es könnte beispielsweise eine Spielstraße sein, in der Autofahrer auf Fußgänger stark Rücksicht nehmen muss", sagte Roland Schüler.

Funk wies auf eine dritte Planungsvariante hin: Beide Möglichkeiten kämen nur in Betracht, wenn die Prüfungen ergeben, dass aufgrund des stärkeren Verkehrsaufkommens überhaupt eine weitere Zuwegung nötig ist. "Denkbar ist, dass die Straßen so bleiben, wie sie sind", so Funk.

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