Stadtwald in LindenthalEwiger Zank – weiter keine Sperrung der Kitschburger Straße

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Noch ist die Kitschburger Straße in Lindenthal nur zu bestimmten Zeiten für den Individualverkehr gesperrt. 

Köln – Die lange Diskussion geht noch weiter: Soll die Kitschburger Straße in Lindenthal dauerhaft für den Autoverkehr geschlossen werden oder nicht? Zum wiederholten Mal hat die Bezirksvertretung Lindenthal Anfang der Woche keine Entscheidung getroffen.

Die Straße schneidet mitten durch den Stadtwald und während der Pandemie war sie zeitweise ganz gesperrt, um bessere Erholungsmöglichkeiten zu bieten. Es gab wenig Verkehr, der Eingriff schien vertretbar – und weckte Begehrlichkeiten nach einer dauerhaften Sperrung. Schließlich ist die Straße schon viele Jahre an den Wochenenden von freitagabends bis sonntagabends gesperrt.

Konkret handelt es sich um den Teil der Verkehrsachse, der von der Dürener bis zur Friedrich-Schmidt-Straße durch den Stadtwald führt. Östlich der Strecke liegt der Kahnweiher, westlich von ihr befindet sich der Lindenthaler Tierpark. Beides lockt viele Besucher an. Vor allem während des Lockdowns war der Stadtwald stark frequentiert. Deswegen hatte die Bezirksvertretung in der Vergangenheit mehrfach beschlossen, den 1,2 Kilometer langen Streckenabschnitt in den Schulferien für Autos zu schließen.

Die Stadtverwaltung hatte die Beschlüsse umgesetzt und die Sperrung selbst noch zeitweise über die Ferienzeit hinaus verlängert. Sie hatte die Entscheidung mit einer Entzerrung des Rad- und Fußverkehrs und der Einhaltung der während der Pandemie gebotenen Abstandsregelungen begründet.

Grüne für Sperrung der Kitschburger Straße

Derzeit ist die Straße an den Wochentagen geöffnet. Einige Parteien sprechen sich für eine dauerhafte Sperrung der Kitschburger Straße aus. Die Fraktion der Grünen etwa, stärkste Kraft in der Bezirksvertretung, befürwortet diese. Auch mehrere Bürger setzen sich als „Initiative Autofreie Kitschburger Straße“ für die Sperrung ein.

Sie argumentieren, dass die autobefahrene Verkehrsachse im Stadtwald wie eine trennende Schneise wirke, die auch in der Nähe keinen Erholungseffekt zulasse. In der Pandemiezeit hätten die Besucher sie frei etwa mit Fahrrädern, Skateboards und Rollern genutzt. Das wünscht sich die Initiative auch für die Zukunft.

Die Gegner einer dauerhaften Sperrung wenden ein, dass die umliegenden Straßen durch die Schließung der Kitschburger Straße stärker belastet würden und die Abgasemissionen dadurch deutlich stiegen. Ein Bürger schlägt vor, die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke durch den Stadtwald auf 30 Stundenkilometer zu beschränken und so die Aufenthaltsqualität zu verbessern, den Autoverkehr aber nicht ganz auszuschließen.

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Gleich vier Vertreter der unterschiedlichen Meinungen hatten sich mit schriftlichen „Bürgereinwendungen“ an die Politik gewandt, um in der Sitzung die Möglichkeit zu haben, ihre Position genauer zu verdeutlichen.

Weil die Politik ihre Entscheidung aber verschoben hat, kam es dazu noch nicht. Als Grund für die Verschiebung nannte die Bezirksvertretung weitere Informationen von Seiten der Grünen, die erst kurz vorher den anderen Fraktionen zugegangen waren. Ein Beschluss steht somit weiter aus.

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