Kölner Blumen-Pate sauerWer hat die Sonnenblumen an der Sülzburgstraße abgeknickt?

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Walter Hoischen zeigt eine der Sülzer Sonnenblumen, die abgeknickt wurden.

Walter Hoischen zeigt eine der Sülzer Sonnenblumen, die abgeknickt wurden.

Sülz – Die großen Sonnenblumen an der Ecke Sülzburgstraße und Palanterstraße sind eine Sülzer Attraktion. Doch vier Exemplare der Helianthus annuus, so der wissenschaftliche Name, sind nun offenbar böswillig beschädigt worden. Blumen-Pate Walter Hoischen, der sich um die Korbblütler kümmert, ist wütend und fragt sich: „Wer knickt denn einfach Sonnenblumen um? Warum tut jemand so etwas?“

Hoischen mag Sonnenblumen, 170 davon hat er dieses Jahr schon aufgezogen, in Sülz, am Eifelwall, in Weiden. Mit viel Liebe. Deshalb ist ihm auch jeder einzelne seiner „Sülzer Riesen“, wie er sie nennt, wichtig. Hoischen erstattete bei der Polizei Anzeige. Die ermittelt nun wegen Sachbeschädigung. Zudem hat er für Hinweise auf Sonnenblumen-Zerstörer eine Belohnung in Höhe von 100 Euro ausgesetzt.

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Es ist das zweite Mal, vor zehn Jahren waren einige seiner Sonnenblumen in Weiden zerstört worden. Das war ein Jahr nachdem Walter Hoischen, Diplom-Sportlehrer und seit 35 Jahren Zeitschriftenverkäufer, mit dem Heranziehen von Sonnenblumen begonnen hatte. „Damals wurden in Weiden Sonnenblumen gepflanzt, und ich war so fasziniert. Da habe ich Feuer für sie gefangen und auch damit begonnen“, sagt er.

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200-300 Arbeitsstunden im Jahr

Mittlerweile hat Hoischen 17 Baum-Patenschaften in Köln. Dafür investiert er nach eigenen Angaben rund 200 bis 300 Arbeitsstunden pro Jahr. Natürlich ehrenamtlich.

Die Menschen in der Nachbarschaft seiner Sonnenblumen-Inseln wissen das sehr zu schätzen. „Die Blumen und deren Pflege werden durch Spenden von Anwohnern finanziert“, sagt Hoischen, „Im Veedel freut man sich über die Blumen. Die Menschen fragen mich schon im Winter, ob ich wieder welche pflanzen werde.“ Die Begeisterung für das Hobby wächst eher noch mit den Jahren. Es ist einfach zu schön, sich die Früchte der Arbeit anzuschauen.

Eine Sonnenblume, die Hoischen vor acht Wochen gepflanzt hatte, ist mittlerweile schon 3,60 Meter groß geworden. „Schön ist es, wenn ich sie blühen sehe. Solange ich lebe, werde ich das auch weitermachen“, sagt der Pflanzenfreund. Immer wieder aber werden auch Sonnenblumen einfach abgeschnitten. „Das bringt doch gar nichts. Anstatt dass sich viele im Veedel an ihnen erfreuen können, haben die Diebe dann nur ein paar Tage etwas von ihnen. Das ist doch Murks.“ (red)

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