Die Diskussion um die 100 privaten Sitzbänke auf dem Melatenfriedhof geht weiter. Ein TV-Darsteller startete eine Petition gegen die Entfernung.
Zweite Petition für Bänke auf Melaten16.400 Menschen fordern Erhalt der pinken Bank neben dem Grab von Dirk Bach
Von Larissa Rehbock
Lesezeit 3 Minuten
Seit 2013 steht die pinke Bank neben dem Grab von Dirk Bach auf dem Melatenfriedhof. Sie wurde von Entertainerin Hella von Sinnen gespendet.
Copyright: Anna Durwen
Es ist die pinkfarbene Sitzbank mit der Aufschrift „Audienz beim Mäusekönig“ neben dem Grab von Moderator Dirk Bach, die die Diskussion um die Entfernung der privaten Sitzbänke auf dem Melatenfriedhof auch über Köln hinaus entfacht hat. Es gibt sogar eine Petition eigens zum Erhalt der pinken Bank.
Gestartet wurde sie bereits am vergangenen Samstag (12. August) von TV-Darsteller, Entertainer und Ex-Dschnungelcamp-Star Julian F.M. Stoeckel. „Dirk Bach war ein wahnsinnig beliebter, talentierter und großartiger Entertainer und wenn einer eine rosa Bank auf seiner Grabstätte verdient hat, dann er“, sagt Stoeckel.
Köln: Entfernung der Sitzbänke auf Melaten bekommt Aufmerksamkeit
16.400 Menschen sind dem Aufruf des 36-Jährigen bereits gefolgt und haben die Petition unterschrieben (Stand 17. August). Mit der Petition wolle Stoeckel vor allem Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, das „Menschen am Herzen liegt“, sagt Kampagnenleiter Erik Jödicke.
Alles zum Thema Melaten
- Pläne liegen seit 20 Jahren vor Umbau der Trauerhalle zu Kolumbarium in Köln-Weiß verzögert sich weiter
- Auferstehung, ewiger Kreislauf Osterspaziergang über Melaten mit einem Experten für Leben und Tod
- Notlösung führte zu Unmut Melatenfriedhof – Trauernde suchen würdigen Ort für Beerdigungen
- „Gleicht einer Verrichtungsbox“ Provisorische Trauerhalle auf dem Melatenfriedhof führt zu Ärger bei Trauernden
- Geplante Bestattungsgärten Bäume auf Melaten sollen Urnen weichen
- Vergewaltigung an der TH DNA-Spuren: 17-Jähriger soll auch Frau in Köln-Lindenthal überfallen haben
- Vergewaltigung in der TH Polizei nimmt 17-Jährigen nach zwei brutalen Verbrechen in Köln fest
„Was wir in der letzten Woche mit den mehr als 15.000 Unterschriften gezeigt haben, die Julian F.M. Stoeckel auf unserer Seite gesammelt hat, ist, dass vielen Menschen, besonders Kölnerinnen und Kölnern, wichtig ist, dass das Grab von Dirk Bach ein Erinnerungs- und Begegnungsort bleibt.“
Petiton fordert Erhalt der privaten Bänke auf dem Kölner Melatenfriedhof
Mit den Unterschriften und der Aufmerksamkeit wollen er und Julian F.M. Stoeckel jetzt versuchen, in ein Gespräch mit den Verantwortlichen im Stadtrat und der Verwaltung zu treten, „um diesen besonderen Ort zu erhalten“, sagt Jödicke.
Dorothee Fiedler hat ebenfalls eine Petition gestartet.
Copyright: Martina Goyert
Unterstützung könnte der TV-Star auch von mehreren Betroffenen bekommen. Denn Stoeckels Petition ist schon die Zweite. Ebenfalls seit vergangenem Samstag sammelt auch Dorothee Fiedler Unterschriften, damit möglichst alle rund 100 privaten Bänke auf dem Melatenfriedhof stehenbleiben können. Die Petition zählt bereits 2600 Unterschriften.
Vor 13 Jahren ist Fiedlers Sohn Carl Jonathan Fiedler gestorben, seitdem verbringt die 71-Jährige viel Zeit auf ihrer Bank, um nah bei ihrem Sohn sein zu können. Anfang August wurden Fiedler und alle anderen Sitzbank-Besitzer in einem Schreiben, der auf die Bänke geklebt wurde, dazu aufgefordert, die Bänke bis zum 8. September zu entfernen. Die Begründung: Die Bänke würden das Erscheinungsbild oder die Pflegearbeiten stören sowie zum Teil auch die Verkehrssicherheit gefährden.
Die pinke Bank neben dem Grab von Dirk Bach ist neben dem von Willy Millowitsch dabei eines der meistbesuchten Gräber auf Melaten. 2013, ein Jahr nach dem Tod des Entertainers, hatte seine enge Freundin und ebenfalls Entertainerin Hella von Sinnen die Bank gespendet. Die 64-Jährige habe sich nach Informationen des „Express“ bereits schriftlich an die Stadt Köln gewandt. Mit der Bitte, die Maßnahme zu überdenken. „Ich bin empört und traurig über die Pläne der Friedhofsverwaltung“, sagte sie vor einigen Tagen gegenüber dem „Express“.