In Müngersdorf startet auf Knopfdruck eine weihnachtliche Lichtshow – und ein normales Wohnhaus wird zum leuchtenden Spektakel.
Lichtshow und singende BäumeHaus in Müngersdorf verwandelt sich durch Buzzer zum Kölner Weihnachtshit

Rund 20.000 LEDs leuchten an diesem Haus am Kirchenhof in Müngersdorf. Wer auf den Buzzer drückt, startet eine auf verschiedene Weihnachtslieder abgestimmte Lichtshow. Simon Biela ruft mit der Aktion zum Spenden auf.
Copyright: Arton Krasniqi
Wenn in Köln-Müngersdorf die Dämmerung einsetzt, strahlt ein Hauseingang heller als jede Straßenlaterne. Simon Biela, Technikfan und Tüftler, hat erneut den Kirchenhof 4 in ein funkelndes Winterwunder verwandelt – mit 20.000 musiksynchronen LEDs, sprechenden Tannenbäumen und leuchtenden Schneeflocken.
Seit vier Jahren dekoriert der selbsternannte Technik-Freak sein Haus und erfreut damit die Nachbarschaft. Neu in diesem Jahr: der Weihnachts-Buzzer, mit dem Besucher die Show selbst starten können. 16 Lieder, jede Menge programmierte Lichteffekte und ein Spektakel, das Jung und Alt anzieht. Wer drückt, lässt Chris, Milli und Forrest, die drei LED-Tannen, singen: von „All I want for Christmas“ bis „Let it snow“.
Video vom Kölner Weihnachtshaus verbreitet sich auf Instagram und TikTok
Ein Nachbar hielt die Show fest, stellte das Video auf TikTok und Instagram – und plötzlich klickten über drei Millionen Menschen auf das „Weihnachtshaus“. Doch der Ruhm tangiert den Erfinder nur am Rande: Simon Biela möchte für andere Menschen ein besonderes Erlebnis schaffen und freut sich über den Rückhalt aus der Nachbarschaft. Wie er berichtet, habe es noch keine Beschwerden gegeben, obwohl 40 bis 60 Mal am Abend der Buzzer gedrückt werde.
Hinter all dem steckt übrigens ein ernstes Anliegen. Mit der Show ruft Simon Biela zu Spenden für „Himmel & Ääd“ auf, eine Kölner Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung. Über die Jahre sind mehr als 4500 Euro zusammengekommen. Die Kosten für Technik und Strom trägt der IT-Experte selbst, Spenden fließen ohne Abzüge an das Projekt.
Lichtshow am Kölner Weihnachtshaus: Geringer Verbrauch, großer Aufwand
Einer der häufigsten Kommentare in den sozialen Medien lautet: „Die Stromrechnung will ich nicht haben!“ Dabei arbeiteten die LEDs während der Show effizienter, als viele vermuten würden, sagt Simon Biela. Der Verbrauch liege etwa auf dem Niveau von vier Fernsehern, konkret 0,4 kWh pro Stunde, betrieben mit Ökostrom.

Hier zeigt Simon Biela den Buzzer, mit dem die Lichtshow am Weihnachtshaus startet.
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Schon im Frühjahr beginnt für den zweifachen Vater die Planungs- und Programmierphase. Stundenlang tüftelt er an Farben, Taktung und Szenen. Für den 45-Jährigen ist es ein Hobby: „Es macht mir selbst Spaß und bringt noch dazu anderen Freude.“ In der Adventszeit zahlt sich die Mühe aus: Kinder bleiben mit offenem Mund stehen, Erwachsene zücken ihre Handys, Fremde kommen ins Gespräch.
Früher gab es die Show nur am Wochenende bei Glühwein und Pusch, jetzt ist sie dank des Buzzers selbst steuerbar. Simon Biela wohnt mit seiner Familie selbst in dem Haus. „Die Lautstärke hören wir kaum und die Rollläden können wir runterlassen – außerdem gucke ich es mir selbst gerne an.“ Wer das Spektakel erleben möchte, hat bis zum 26. Dezember (Freitag) täglich von 17 bis 20 Uhr Gelegenheit dazu. Adresse: Kirchenhof 4, 50933 Köln. Spenden sind über betterplace.org möglich.

