Bewegte BilderKölns Rheindorf-Film „100 Jahre Sportpark Müngersdorf“ feiert Premiere

Lesezeit 3 Minuten
Filmemacher Hermann Rheindorf bei der Premiere seines Films „100 Jahre Sportpark Müngersdorf“

Filmemacher Hermann Rheindorf bei der Premiere seines Films „100 Jahre Sportpark Müngersdorf“

Im Deutschen Sport- und Olympiamuseum feierte der Film „100 Jahre Sportpark Müngersdorf“ Premiere – ein Blick in die Vergangenheit Kölner Sport- und Stadtgeschichte.

Der Müngersdorfer Sportpark feiert in diesem Monat sein hundertjähriges Bestehen. Am 16. September 1923 hatte die heutige „Kultstätte Kölner Mentalität“ – so beschrieb Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) die Anlage – ihre Pforten an der Aachener Straße eröffnet, damals als eine der größten und modernsten Sportstätten seiner Art in Europa.

„Über die Geschichte des Parks ist in den letzten Wochen viel gesagt worden“, sagte Reker am Samstagnachmittag im Deutschen Sport- und Olympiamuseum vor rund 100 Gästen aus Politik, Sport und Stadt. Von Konrad Adenauer, der als sportbegeisterter Oberbürgermeister den Grundstein des Sportparks legte, über nationale und internationale Sportwettbewerbe bis hin zum Neubau des Müngersdorfer Stadion, das inzwischen als Rheinenergie-Stadion den 1. FC Köln beheimatet.

Doch der Müngersdorfer Sportpark sei nicht nur ein historischer Ort des Fußballs, das machte nicht nur Gastgeber und Museumsleiter Dr. Andreas Höfer deutlich. Auch der Kölner Filmemacher Hermann Rheindorf präsentierte den Anwesenden die vielfältige Geschichte einer „glanzvollen Sportstadt“ bei der Premiere seines 90-minütigen Stücks „100 Jahre Sportpark Müngersdorf“.

100 Jahre Kölner Sport-, Kultur- und Stadtgeschichte in 90 Minuten

Das Besondere: Nicht nur die Kölner Sporthistorie begann vor 100 Jahren, auch die Filmtechnik entsprang Ende des 19. Jahrhunderts. „Es ist ein fantastischer Zufall, dass wir die Geschichte von Sport und Bewegung tatsächlich in Bewegtbild darstellen können“, sagte Rheindorf. Er nahm die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend mit auf eine Reise, die um die Jahrhundertwende 1900 begann.

Deutlich wird einerseits die Entwicklung des Films: Schwarz-weiße und körnige Aufnahmen aus den Zwanzigern werden mit Fortschreiten der Dokumentation abgelöst vom Farbfilm und schärfer werdenden Bildern. Inhaltlich zeichnet Rheindorf mit vielen Archivaufnahmen die Geschichte einer ganzen Stadt. Weltkrieg, Zertrümmerung und Wiederaufbau, ein neues Zeitalter zu Beginn der sechziger Jahre. All das vor dem Hintergrund einer boomenden Sportanlage, die erst für Leibesübungen begeisterte und sich später mit der Sporthochschule und modernen Sportstätten als Zentrum für Lehre, Breiten- und Spitzensport einen Namen machte.

„Das war ein starkes Stück Stadt-, Sport- und Kulturgeschichte“, sagte Höfer, nachdem der Applaus für Rheindorfs Werk verklungen war und die Gäste ins Plaudern kamen. „Nun steht allerdings die Frage im Raum: Wie geht es in den nächsten einhundert Jahren weiter?“ Diese blieb an diesem Abend unbeantwortet. Zwar war ein Talk zum Thema geplant – der Anpfiff des FC-Spiels um 18.30 Uhr durchkreuzte den Blick in die Zukunft. „Vielleicht ein andermal“, vertröstete Höfer das Publikum.

Zeit genug blieb jedoch zum Eintrag ins Gästebuch der Stadt, das Reker mit ins Museum am Rheinauhafen genommen hatte. Neben Rheindorf und Höfer verewigten sich Begleiter des Sportparks Müngersdorf: Manfred Germar (ehemaliger Sprint-Weltrekordhalter), Artur Tabat (Radrennsport-Organisator), Konrad Adenauer (Enkel von Konrad Adenauer) und Eckhard Sauren (Vizepräsident 1. FC Köln).

KStA abonnieren