Hilfsaktion für AfrikaKölner Arzt Reiner Frenken rockt gegen Ebola

Reiner Frenken
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Lindenthal – Dr. Reiner Frenken ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapeut – und Rockmusiker. „Ich mache Musik, so lange ich denken kann. In erster Linie, um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, besonders wenn mich etwas sehr beschäftigt“, sagt der 49-jährige. Doch für Frenken ist Musik mehr als der Ausgleich zu einem fordernden Beruf. Neuerdings dreht er seinen Gitarrenverstärker auch auf, um Geld gegen Ebola zu sammeln. 2100 Euro zugunsten der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat Frenken bisher mit dem Verkauf seiner CDs Utopia I und II eingenommen. Der Erlös der Tonträger geht zu 100 Prozent an die Hilfsorganisation. RFU – Reiner Frenken’s Utopia – heißt das Bandprojekt.
„Die Epidemie ist zwar auf dem Rückzug. Doch niemand soll meinen, damit sei die Gefahr gebannt“, sagt der Lindenthaler Arzt. Die neuesten Nachrichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigen Frenkens Einschätzung. Während Liberia seit Anfang Mai als frei von Ebola gilt, ist die Krankheit in Sierra Leone und Guinea bereits wieder auf dem Vormarsch, wie die Organisation jüngst meldete.Für seine CD’s hat Frenken eine Mischung aus erdigem Blues-Rock bis hin zu sphärischem Post-Rock eingespielt. „Ich habe das alles selbst gemacht, die Texte geschrieben, gesungen, die Instrumente eingespielt und am Computer getüftelt, schließlich so die CD produziert“, schildert Frenken. Während Utopia I bereits 2004 entstanden ist, nahm Frenken Utopia II 2014 auf. Darauf gibt es auch einen Ebola-Song, den er unter dem Eindruck der Nachrichten über die Krankheit geschrieben hatte. Darin heißt es: „Don’t let me lose my faith in you. Oh people help, please help soon (Lasst mich nicht den Glauben an euch verlieren. Oh Menschen, helft, bitte helft schnell).
Frenken hat seine Gründe, „Ärzte ohne Grenzen“ zu unterstützen. Der niedergelassene Arzt – seit 20 Jahren betreibt er seine Praxis am Lindenthalgürtel – meint: „Die waren die einzigen, die von Anfang an die Gefahr von Ebola erkannt hatten und schon im März 2014 Hilfe in den besonders betroffenen afrikanischen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone leisteten.“ Die WHO wurde erst im August desselben Jahres tätig und beurteilt ihr zögerliches Vorgehen heute selbst als einen Fehler. Seit dem Ausbruch der Seuche im Dezember 2013 haben sich 27000 Menschen infiziert, mehr als 11000 Patienten sind gestorben.
Wer Frenken live erleben möchte, hat dazu Gelegenheit am Samstag, 22. August, in der „Wundertüte“, De-Noel-Platz 1. Dort tritt er mit RFU im Rahmen der „Holy-Hair-Tour“ auf, die ihn mit Bassist Jochen Solbach und Drummer Fritz Wittek auch in britische Clubs führen wird.
Die CD’s liegen zum Verkauf aus im „Zweigwerk“ und im „Kölner Schatzkästchen“, beide Lindenthalgürtel 105, sowie in der Reinigung „Meisen“, Luxembuger Straße 303.