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Unfallgefahr am ClarenbachplatzKölner Politiker wollen Kreuzung sicherer machen

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Der Fußgängerüberweg auf der Aachener Straße wird rege genutzt.

Der Fußgängerüberweg auf der Aachener Straße wird rege genutzt.

Köln-Braunsfeld – Das Auto rollt die Ausfahrt der Tiefgarage unter dem Clarenbachplatz hinauf und biegt dann mit Schwung auf die Aachener Straße ein – in einem engen Bogen um die Ampel, die dort an der Verkehrsachse steht. Ob der Fahrer das Lichtsignal gesehen hat, das bei Rot die Autos stoppt, während Fußgehende die Aachener Straße queren? Diese Frage kann Anwohner Franz Hewel mit Nein beantworten, denn er hat schon mehrere gefährliche Situationen erlebt. „Viele, die aus der Garage kommen, geben wegen der Steigung Gas und biegen mit viel Schwung auf die Aachener Straße ab, realisieren zwangsläufig zu spät, dass die Ampel Rot zeigt. Es ist eine Frage der Zeit, bis ein Unfall geschieht.“

Bislang befand sich auch ein Stück des Fußgängerüberweges direkt vor der Garagenauffahrt. Erst vor einigen Wochen ist er neu markiert und nach Westen verlegt worden. Die neue Markierung halten die Anwohner, Mitglieder des Vereins „Fuss“, und die Bezirkspolitik aber auch für eine Gefahrenquelle. „Die Aufstellfläche für die Fußgänger ist nun viel kleiner“, kritisiert Hewel. „Der Überweg ist einen Meter schmaler und der Ampelmast steht so darauf, dass ein weiterer Meter Fläche wegfällt.“ Gerade wenn die KVB-Gäste an der dort gelegenen Haltestelle aussteigen und Eltern mit Kinderwagen, Menschen mit Rollatoren und Radfahrer unterwegs seien, würde es zu starkem Gedrängel kommen.

Gegen die Verkehrsordnung

Für die Autos, die aus der Tiefgarage kommen, ist nun eine zweite Haltelinie markiert, unmittelbar vor dem Fußgängerüberweg. Die müsste aber laut Straßenverkehrsordnung 2,50 Meter bis 3,50 Meter vor Ampeln markiert sein. „Viele Autofahrer wissen jetzt nicht, an welcher Linie sie halten sollen und fahren direkt an die zweite Markierung heran“, sagt Hewel. Das sei gefährlich, weil sie bei Grün zu schnell auf dem Fußgängerbereich seien und querende Passanten erfassen könnten. Anne Grose, Sprecherin der Kölner „Fuss“-Gruppe gibt dem Bürger recht: „Das ist eine problematische Situation. Zumal es keine Radspur gibt, die hier über die Aachener Straße führt. Selbst wenn Menschen ihr Rad über den Fußgängerüberweg schieben, ist es dadurch noch enger.“

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Die Bezirksvertretung Lindenthal hat nun beschlossen, die Situation zu entschärfen. So soll die rechte Spur der Aachener Straße zu einer Abbiegespur in die Tiefgarage umfunktioniert werden und der Autoverkehr einspurig an ihr vorbeilaufen. Hinter der Abbiegespur soll ein Bürgersteigvorsprung gebaut werden, auf dem sich Fußgänger sicher aufstellen können. Zudem soll eine Ampel in Blickrichtung der aus der Garage fahrenden Pkws installiert werden. Die Markierung des Fußgängerüberwegs soll auf die alte Breite erweitert werden. Damit das möglich ist, muss ein Technikkasten versetzt werden.

Ob und wie sie den Beschluss der Politik umsetzt, kann die Stadtverwaltung noch nicht sagen: „Zunächst erfolgt eine verwaltungsinterne Abstimmung“, schreibt Simone Winkelhog. „Anschließend wird geplant und umgesetzt.“ Bleibt zu hoffen, dass bis dahin kein Unfall geschieht.

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