Aus Versiegelung wird GrünAnwohner verschönern Dorfplatz in Widdersdorf

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Drei Frauen stehen vor einem Baum.

Inge Klein, Ilka Stitz und Ulla Kaus auf dem Platz mit dem Kriegerdenkmal an der Hauptstraße in Widdersdorf.

Ein Großteil der Fläche wurde dank der Initiative „Cooles Widdersdorf“ umgewandelt. Sie stellt ihre Arbeit vor.

Rund um den knienden Soldaten wuchern Sträucher und Pflanzen. Bäume spenden Schatten. Der kleine Platz mit dem etwas martialisch wirkenden Kriegerdenkmal an der Hauptstraße 44 ist ein lauschiger Ort geworden – dank des Engagements einer Gruppe von Viertelsbewohnern. Die Initiative „Cooles Widdersdorf“ setzt sich seit mehr als drei Jahren dafür ein, dass grüne Wohlfühloasen im Viertel entstehen. Auf dem kleinen Platz stellen sie ihr Werk nun einmal vor: Sie haben in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt und dem Amt für Straßen und Radwegebau dafür gesorgt, dass ein Großteil der Fläche entsiegelt und bepflanzt wurde.

Zudem hat das Grünflächenamt einen weiteren Baum gesetzt, einen beschädigten ausgetauscht. Denn die schönen Roteichen, die bislang auf dem Platz wachsen, segnen nach und nach das Zeitliche. Große Schäden in den Rinden weisen schon darauf hin, dass sie absterben werden. „Diese Bäume vertragen keine große Hitze“, sagt Inge Klein, Mitglied der Gruppe und der Fraktion der Grünen in der Bezirksvertretung Lindenthal. Sie werden Stück für Stück durch eine hitzeresistentere Ahornart ersetzt.

Neben dem Bücherschrank in Widdersdorf soll eine Bank aufgestellt werden

Die Initiative hat auch die Rhein-Energie dazu bewegt, zwei überflüssig gewordene graue Kästen auf dem Platz zu entfernen. Vor dem Trafo-Haus des Versorgungsdienstleisters soll eine weitere Bank aufgestellt werden und mit einem festen Rankbogen bestückt werden. Zudem hat die Rhein-Energie versprochen, das schmucke Jugendstil-Trafo-Haus neu zu streichen.

Auslöser für das Engagement der Gruppe war der öffentliche Bücherschrank, den die Interessengemeinschaft Widdersdorf auf dem Platz platziert hat. „Wenn es jetzt hier diesen Schrank gibt, dann muss es aber auch eine Sitzgelegenheit im Schatten geben, wo man in Ruhe schmökern kann“, erzählt Klein.

Es gab aber noch einen weiteren Grund, wie Gruppenmitglied Ilka Stitz berichtet: „Wir wollten in diesen Zeiten, wo sich viel Angst breitmacht, zeigen, dass man mit viel Arbeit und Geduld Positives etwas bewegen kann.“ Die Initiative stieß auf viel Offenheit und Unterstützung bei den zuständigen Ämtern, wie die Mitglieder schildern.

Rund um das Kriegerdenkmal gießen sie nun regelmäßig das Grün, und pflanzen weitere Stauden. Die Gruppe hat aber auch noch eine Gießgruppe gegründet, die die Bäume auf der Straße Unter den Linden bewässert und eine Pflanzentauschbörse ins Leben gerufen. Zudem hat die Gruppe dafür gesorgt, dass Auf der Aspel fünf weitere Bäume gepflanzt wurden. Weitere Aktionen sollen folgen.

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