Prozess in KölnMildes Urteil für vier Juwelendiebe

Der Juwelier „Goldfinger“ liegt direkt am belebten Londoner Platz in Chorweiler, nahe der S-Bahnstation.
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Köln – „Sie haben Ihr Meisterstück abgeliefert“ – Der Richter machte den vier Mitgliedern der sogenannten Maulwurfbande ein zweifelhaftes Kompliment. Die Männer aus Georgien waren im November 2014 in Chorweiler mit „äußerst professioneller Vorgehensweise“ nachts durch den Keller in ein Juweliergeschäft eingebrochen.
„So was kommt in der Praxis nicht vor, höchstens im Kino“, befand der Richter und verhängte Freiheitsstrafen von eineinhalb Jahren bis zu drei Jahren und neun Monaten. Zwei Täter – einer muss sofort in seine Heimat ausreisen – erhielten Bewährungsstrafen.
Ausschlaggebend für das milde Urteil seien nicht nur die Geständnisse der Angeklagten gewesen, sondern auch die Tatsache, dass der Juwelier die Beute – 5,6 Kilogramm Schmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro – zurückbekam.
Die Täter hatten im Prozess den Einbruch zugegeben. Weil sie observiert wurden, waren sie bereits einen Tag nach dem Einbruch in einer Ossendorfer Wohnung festgenommen worden.
Den Vorwurf der Verteidigung, die Ermittler hätten absichtlich abgewartet und seien erst nach dem Einbruch eingeschritten, um eine härtere Bestrafung zu erzielen, wies die Staatsanwältin zurück. Die abgehörten Telefonate seien „nebulös und nie auf eine konkrete Tatbegehung bezogen gewesen“.
Gegen zwei Angeklagte, die kein Geständnis abgelegt hatten, wird der Prozess fortgesetzt. Zwei weitere Juweliereinbrüche in Kalk und Mülheim konnten den Männern nicht nachgewiesen werden.