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BauvorhabenHilferuf aus Holweide

3 min

Vor allem im Berufsverkehr geht es auf der Bergisch Gladbacher Straße nur stockend voran.

Holweide – Mehrere Bauvorhaben sorgen in Holweide für Unruhe. Der Verkehr auf der Bergisch Gladbacher Straße und angrenzender Straßen sei ohnehin enorm. Die Baupläne verschlimmerten die Situation zusätzlich, schimpft der Arbeitskreis „Unser Veedel“ in der Bürgervereinigung Holweide. „Die Bergisch Gladbacher Straße ist seit Jahren ein Problem“, so Maja Glück vom Arbeitskreis: „Der Berufsverkehr ist katastrophal.“ Nun könnte alles noch schlimmer werden, so die Befürchtung. Am Holweider Krankenhaus sei ein Ärztehaus geplant, an der Neufelder Straße ein Altenheim. Auf dem Grundstück zwischen Kochwiesenstraße und Ferdinand-Stücker-Straße will die Stadt 50 neue Wohneinheiten ermöglichen, auf dem Gelände der ehemaligen Baumwollbleicherei an der Schweinheimer Straße plant ein Investor 150 Wohnungen. „Es muss ein Verkehrskonzept her“, sagt Glück: „Es kann nicht sein, dass die Bewohner das alles schlucken müssen.“

Weitergehende Forderungen

Der Arbeitskreis hat an Oberbürgermeister Jürgen Roters und die Mitglieder der Mülheimer Bezirksvertretung aber auch weitergehende Forderungen geschickt. Der wichtigste Wunsch, um die Situation auf der Bergisch Gladbacher Straße grundlegend zu entschärfen, richtet sich allerdings an die Nachbarstadt: ein Autobahnanschluss für Bergisch Gladbach. Denn auch viele Bewohner Bergisch Gladbachs fahren in Holweide auf die Autobahn. Um Staus auf der Honschaftsstraße aus Richtung Höhenhaus zu vermeiden, müsse auch Höhenhaus an die Autobahn-Anschlussstelle Köln-Mülheim angeschlossen werden, so die Forderung. Eine Umgehungsstraße für Holweide-Süd könnte weiteren Durchgangsverkehr vermeiden. Der Arbeitskreis schlägt eine Verbindung zwischen Dellbrücker Mauspfad und der Colonia-Allee als Zubringer zur Anschlussstelle Merheim/Holweide vor. So würden Holweide, aber auch Dellbrück und Bergisch Gladbach profitieren.

Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs fordert im Zuge der nun anstehenden Neubau-Projekte ebenfalls ein Verkehrskonzept: „Die Verwaltung muss aufzeigen, wie der Verkehr laufen soll und mit wie viel Mehrverkehr zu rechnen ist“, so der SPD-Politiker. Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts, stellte auf Anfrage ein solches Konzept zwar in Aussicht. Allzu dramatisch werde sich der Verkehr aber nicht entwickeln, glaubt sie. Die künftigen Bewohner der ehemaligen Baumwollbleicherei würden vielleicht 450 bis 500 Fahrten pro Tag verursachen: „Das ist nicht wirklich gravierend.“ Möglicherweise seien jedoch Anpassungen in Kreuzungsbereichen nötig.

Dass es auf der Bergisch Gladbacher Straße in absehbarer Zeit flüssiger läuft, ist wohl auch in den kommenden Jahren nicht zu erwarten. „Den großen Wurf wird es nicht geben“, sagt Fuchs. Es handele sich schließlich um eine Hauptverkehrsachse. Und ein Autobahn-Anschluss in Bergisch Gladbach sei nicht in Sicht. Auch die Verwaltung hat aktuell keine Verbesserungen in Planung, die die Nerven der Anwohner nachhaltig schonen würden. Das könne sich aber ändern, sobald noch mehr Flächen zur Bebauung freigegeben werden sollten, so Müller.

Eine Informationsveranstaltung zu den Plänen auf dem Gelände der ehemaligen Baumwollbleicherei findet am Donnerstag, 13. Februar, 18 Uhr, auf dem Gelände der ehemaligen Baumwollbleicherei an der Schweinheimer Straße statt.