Haus Salomé in DellbrückNeue Einrichtung bietet Zuhause für psychisch kranke Eltern und ihre Kinder

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Das weiße haus von Außen

Das Haus Salomé an der Thielenbrucher Allee bietet Hilfen für psychisch kranke Eltern und deren Kinder.

Der Sozialdienst katholischer Frauen eröffnete in Dellbrück eine Einrichtung für Eltern mit psychischen Problemen und deren Kinder.

Für alleinerziehende Eltern mit psychischen Problemen gibt es eine neue Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und ihr Leben besser zu bewältigen. Der Sozialdienst katholischer Frauen SkF eröffnete an der Thielenbrucher Allee in Dellbrück seine neue Eltern-Kind-Einrichtung Haus Salomé.

„Das Jugendamt hatte uns schon lange gebeten, ein solches Angebot zu schaffen“, berichtet SkF-Vorstand Monika Kleine. Doch in einer Großstadt wie Köln sei es schwer, ein Haus mit abgeschlossenen Appartements zu finden. Doch dann bot sich unerwartet eine Immobilie an. Die bisher hier lebenden Missionsschwestern ‚Unserer Lieben Frau von Afrika‘ beschlossen, ihre Heimat aufzugeben. So konnte der SkF das Haus erwerben.

Köln-Dellbrück: Eltern und Kinder werden im Haus Salomé aufgenommen

„Hier werden künftig Eltern mit einer psychischen Erkrankung oder Belastung gemeinsam mit ihrem Kind aufgenommen“, sagt Kleine bei der Vorstellung des Hauses. Zu solchen Beeinträchtigungen zählen unter anderem Depression, Panik oder Stimmungsschwankungen wie Borderline. Das berge aber Gefahren. Die Eltern können aufgrund der Erkrankung ihre Arbeit verlieren oder es kommt zur Trennung, wenn der gesunde Elternteil die Belastung nicht mehr aushält. „Kinder und Jugendliche übernehmen dann oft Verantwortung in der Familie und werden selbst stark belastet“, schildert Susanne Breyer, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie des SkF. Dem wolle man hier entgegenwirken.

Zwei Frauen stehen im Treppenaufgang.

Monika Kleine und Susanne Breyer (v.l.) freuen sich über ihr neues Hilfsangebot.

Breyer: „Zu unserem Konzept gehört, die Eltern intensiv zu begleiten und in ihrer Lebenssituation zu stabilisieren.“ Das bedeute Krisenintervention und eine Minimierung der Kinderwohlgefährdung. So gehöre es zu den Zielen, ein gutes körperliches, seelisches und intellektuelles Aufwachsen der Kinder zu fördern. Die Familien würden vom Jugendamt zugewiesen.

Fachkräfte unterstützen Eltern im Haus Salomé

Jede Kleinfamilie bekommt für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten in sieben einzelnen Appartements einen Aufenthalt unter alltäglichen Bedingungen. In jeder dieser Einheiten gibt es zwei Zimmer, eine Kochnische sowie ein Bad. Im Haus Salomé gibt es kein therapeutisches Angebot. „Doch wir wollen die Eltern mit ihren Kindern in die Lage versetzen, angebotene Hilfen selbst zu nutzen“, erklärt Breyer. Dabei werden sie von Fachkräften wie Sozialarbeitern, Erzieherinnen, einer Hebamme und Mitarbeitern der Hauswirtschaft unterstützt. Falls das Elternteil in eine Klinik muss, dürfen die Kinder in der Einrichtung bleiben. Das Angebot – samt Übernahme für die Miete der jeweils eigenen Wohnung für maximal sechs Monate – übernimmt das Jugendamt.

„Am Ende des Aufenthalts schätzen unsere Fachkräfte ein, wie es mit diesen Kleinfamilien weitergeht“, erklärt Breyer. Das stimmt der SkF mit dem Jugendamt ab. Breyer: „Die Bandbreite reicht dann von völliger Selbstständigkeit über eine Entscheidung, die Familien weiter zu betreuen bis zum Kindesentzug.“

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