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Nach Leichenfund in BachUrsache für Tod einer Kölnerin steht fest – Polizei stellt Fahndung nach Autofahrer ein

Lesezeit 2 Minuten
Eingeschaltetes Blaulicht auf einem Streifenwagen

Drei Tage vor ihrem Tod soll die 62-jährige Kölnerin einen Verkehrsunfall gehabt haben.

Zeugen hatten vor sieben Monaten eine Frauenleiche in Köln-Dellbrück gefunden, die Polizei startete daraufhin eine Fahndung nach einem Autofahrer.

Das Rätsel um den Tod einer 62-jährigen Frau aus Dellbrück wird womöglich nie vollständig gelöst. Zeugen hatten die Leiche der Kölnerin am 16. August vorigen Jahres in einem Bach gefunden, die Todesursache war unklar.

Drei Tage zuvor soll die Frau auf dem Grafenmühlenweg von einem dunklen SUV angefahren worden sein – das jedenfalls hatte sie einer Verwandten noch berichtet. Einen Zusammenhang mit dem Tod konnte die Polizei zunächst nicht ausschließen.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren eingestellt. Bei der Obduktion hätten Rechtsmediziner zwar Hautabschürfungen und Hautunterblutungen an einem Bein festgestellt, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage – also Anzeichen für eine so genannte stumpfe Gewalteinwirkung, wie sie theoretisch ein Autounfall hervorrufen könnte.

Köln: 62-Jährige berichtete Verwandter von einem Autounfall

Aber: „Eine todesursächliche Verletzung aufgrund des von der Geschädigten geschilderten Autounfalls ist jedoch von den medizinischen Sachverständigen anhand des Verletzungsbilds zweifelsfrei ausgeschlossen worden“, sagt Bremer. Stattdessen gehen die Ermittler davon aus, dass die 62-Jährige an einer „inneren Erkrankung“ gestorben ist. Wie es heißt, soll sie unter Vorerkrankungen gelitten haben.

Ob es den Unfall, von dem die 62-Jährige ihrer Verwandten kurz vor dem Tod berichtet hatte, tatsächlich gegeben hat, ist unklar – und bleibt es wohl auch. Denn auch das Ermittlungsverfahren wegen Unfallflucht und Körperverletzung gegen Unbekannt hat die Staatsanwaltschaft eingestellt, „weil ein Täter nicht ermittelt werden konnte“, wie Bremer berichtet.

Mysteriöser Tod von Frau in Köln-Dellbrück gelöst

Außer der Aussage der 62-Jährigen selbst gibt es keine weiteren Hinweise darauf, dass der Unfall in Höhe eines Kiosks auf dem Grafenmühlenweg gegen 16.30 Uhr an jenem Dienstag wirklich stattgefunden hat. Die Verwandte hatte diese Information erst nach dem Fund der Leiche der Polizei mitgeteilt. Auf der Straße fanden Polizisten zu dem Zeitpunkt aber keine Spuren mehr. Auch mögliche Unfallzeugen haben sich trotz eines Aufrufs der Polizei bis heute nicht gemeldet. Nach dem mutmaßlichen Zusammenstoß mit dem Auto hatte sich die 62-Jährige weder in ärztliche Behandlung begeben, noch Polizei oder Rettungskräfte gerufen.

Bei dem Unfallauto soll es sich um einen blauen Geländewagen mit Siegburger Kennzeichen gehandelt haben, so hatte es die Frau ihrer Angehörigen berichtet. Über den Fahrer oder die Fahrerin ist nichts bekannt. „Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, „kann das Verfahren wieder aufgenommen werden“.