Auch Dünnwalder Filiale soll schließenBürger sammeln Unterschriften gegen Schließung der Sparkassen-Filiale in Höhenhaus

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Dominik Zier (2.v.l.) und Herbert Mück (r.) sammelten Unterschriften für den Erhalt der Sparkassenfiliale Höhenhaus. Foto: Uwe Schäfer

Dominik Zier (2.v.l.) und Herbert Mück (r.) sammelten Unterschriften für den Erhalt der Sparkassenfiliale Höhenhaus.

Die Sparkasse Köln-Bonn plant, ihre Filialen in Höhenhaus und Dünnwald zu schließen. Bürger aus den Stadtteilen wollen das nicht hinnehmen.

Mit Entsetzen reagierten viele Bürger aus Höhenhaus auf die Pläne der Sparkasse Köln-Bonn, insgesamt 16 ihrer Filialen im Stadtgebiet zu schließen. Unter anderem betrifft das ihre eigene Filiale und die im benachbarten Dünnwald. Das will der SPD-Ortsverein Höhenhaus verhindern und startete eine Unterschriftenkampagne gegen die Schließungspläne.

„In Höhenhaus leben etwa 16.000 Menschen, was der Größe einer Kleinstadt entspricht“, erklärt Vorstandsmitglied Herbert Mück. Davon seien mehr als 4500 älter als 60 Jahre, viele von ihnen im Bewegungsvermögen eingeschränkt. Anderen sei Online-Banking bis heute ein Rätsel. Daseinsvorsorge bedeute aber, Finanzdienstleistungen wohnortnah anzubieten. Mück: „Dafür bedarf es eines am Gemeinwohl orientierten Geldinstituts wie der Sparkasse.“

Die Genossen sind nicht nur darüber empört, dass das Personal abgezogen wird, sondern nicht einmal die Möglichkeit bleibt, im Stadtteil Bargeld aus einem Sparkassen-Automaten zu ziehen. Die nächste Möglichkeit gebe es in Holweide. Mück: „Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Postbank angekündigt hat, ihre Höhenhauser Filiale im Sommer zu schließen.“ Damit würde im Stadtteil einzig die Volksbank vertreten sein, was Mück auf eine Idee brachte: „In Stammheim nutzen die Volksband und die Sparkasse Köln-Bonn bereits eine gemeinsame Selbstbedienungsfiliale, warum nicht auch in Höhenhaus?“

Mobile Service soll Sparkassen-Filiale in Köln-Höhenhaus ersetzen

Mück und seine Mitstreiter halten auch nicht viel von den Alternativen, die seitens der Sparkasse angeboten werden. Die kündigte nämlich einen mobilen Service an – eine rollende Filiale, die an festen Tagen für mehrere Stunden in den Stadtteil kommt. „Wenige Stunden pro Woche sind völlig unzureichend“, empört sich Dominik Zier, ebenfalls Vorstandsmitglied im SPD-Ortsverein. Auch richtete das Geldinstitut einen Bargeld-Bringdienst ein. Zier: „Doch der kostet 4,95 Euro und wird nur für Beträge zwischen 500 und 1000 Euro angeboten.

„Wir haben in nur drei Tagen etwa 400 Unterschriften gesammelt und wollen weitermachen“, schildert Vorstandsmitglied Herbert Mück. Vielleicht bestehe doch noch etwas Hoffnung für den Fall, dass sich die Verantwortlichen der Sparkasse an ihre Werbeaussagen hält: Gemeinwohlorientierung, soziales Engagement und Verantwortung gegenüber den Kunden.

Ähnlich wie in Höhenhaus regieren auch die Genossen in Dünnwald. „Ich sehe die Planungen zur Schließung der Sparkassenfilialen in Höhenhaus und Dünnwald äußerst kritisch“, sagt Ratsmitglied Franz Philippi. Es stelle sich die Frage, ob die Sparkasse mit dem Abhängen zweier Veedel überhaupt noch ihrem Auftrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge nachkommen kann. „Die weitere Bereitstellung der SB-Zentren mit den entsprechenden Automaten ist an beiden Filial-Standorten sicherzustellen“, fordert er. Das mobile Angebot sei völlig unzureichend: „Wir wissen, dass der Bus häufiger fährt - und zwar zu unterschiedlichen Standorten und zu unterschiedlichen Zeiten.“

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